Zusammenfassung
Zur Entscheidung der Frage, ob die CO2 oder die H-Ionenkonzentration (CH) des Blutes das regulatorische Agens der Atemgröße darstellt, werden an Kaninchen Versuche ausgeführt mit sehr langsamer etwa 1 Stunde dauernder intravenöser Infusion von primären Natriumphosphat. Vor und nach der Säureinfusion wird die Atemgröße, die CO2-Spannung und die CH des arteriellen Blutes gemessen. Die Bestimmung der CH geschieht nach der Methode von Hasselbalch durch Berechnung aus der freien und der gebundenen CO2 des Blutes.
Sämtliche Versuche ergeben, daß durch die Säureinfusion ein Anstieg der CH des arteriellen Blutes bewirkt wird, der begleitet ist von einer Steigerung der Ventilationsgröße. Da die CO2-Spannung im arteriellen Blute aber gleichzeitig sinkt, so ist damit bewiesen, daß die Atemgröße nicht durch die CO2-Spannung reguliert wird, sondern daß die CH des Blutes bzw. die CH im Atemzentrum der Regulator des respiratorischen Luftwechsels ist.
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Fleisch, A. Die Wasserstoffionenkonzentration als Regulator der Atemgröße. Pflügers Arch. 190, 270–279 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01723392
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