Zusammenfassung
-
1.
Es wird, ähnlich wie in der ersten Mitteilung, geprüft, ob sich durch Untersuchung des Einflusses von Alkaloidsalzen und anderen organischen Elektrolyten auf den Ruhestrom des Muskeln Anhaltspunkte für die Theorie von Beutner gewinnen lassen, nach der die Salzruheströme als Ströme von diphasischen Flüssigkeitsketten mit „Ölphase“ aufzufassen sind.
-
2.
Die Alkaloidsalze wirken abgesehen von denjenigen, die, wie Chinin, Optochin, Cinchonin, Coffein, ausgesprochene Muskelgifte sind, nur schwach ruhestromentwickelnd; ihrVerteilungsfaktor in bezug auf Muskel und umgebende Lösung ist wahrscheinlich auch nur klein. Bestimmte Rückschlüsse auf die Angemessenheit der Theorie sind daher nicht möglich.
-
3.
Es wird gezeigt, daß die Lösungen der Alkaloidsalze wohl allein durch die durch Hydrolyse abgespaltene freie Base auf die Muskeln wirken.
-
4.
Es gibt eine Anzahl von organischen Elektrolyten, wie die Salze der quaternären Ammoniumbasen, die Natriumsalze der niederen Fettsäuren, Natriumsalicylat und Natriumbenzoat, die keineswegs entsprechend den Beutnerschen Modellversuchen an „Ölketten“ auf die Muskeln wirken.
-
5.
Im allgemeinen lassen sich die Erfahrungen über die Einwirkung von Salzen auf den Muskelstrom bisher am besten in der Kolloidtheorie der Salzruheströme von Höber zusammenfassen. Eine Verschmelzung der Anschauungen von Beutner und Höber wird aber nach Gewinnung eines größeren Erfahrungsmaterials als möglich hingestellt.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Zum Schluß spreche ich Herrn Professor Dr. Höber für die Anregung zu der Arbeit und für seine ständige Mithilfe, auch bei der Abfassung des Manuskripts, meinen besten Dank aus.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Vorschütz, J. Ruhestrom und Durchlässigkeit. Pflügers Arch. 190, 54–65 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01723378
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01723378