Zusammenfassung
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1.
Es wird eine Mikro-Dialysierkammer beschrieben, die es gestattet, den Einfluß diffundierender Substanzen auf mikroskopisch sichtbare Teilchen direkt zu verfolgen.
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2.
Leukocytenhaltiges Exsudat aus der Bauchhöhle von Kaninchen (gewonnen nach der Methode vonFeringa undde Haan) wurde bei Körpertemperatur in der Mikro-Dialysierkammer in Berührung gebracht mit isotonischen Normosallösungen von verschiedenemp H, ferner mit neutralen isotonischen Neutralsalzlösungen. Die jeweilige Kriechrichtung der Leukocyten wurde aufgezeichnet. Es ergab sich:
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a)
Stellt man der Leukocytensuspension neutrale isotonische Normosallösung entgegen, so kriechen die Leukocyten nach den verschiedensten Richtungen. Stellt man ihnen schwach saure Normosallösung (z. B.p H 6,3 oder 6,0) entgegen, so wandern die Leukocyten der sauren Lösung entgegen. Stärker saure Normosallösung (z. B.p H 4,5) bewirkt ein Fortkriechen der Leukocyten.
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b)
Alkalische Normosallösung (z. B.p H 8,5) ist ohne Einfluß auf die Wanderungsrichtung der Leukocyten.
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c)
Isotonische neutrale NaCl-, KCl-, MgCl2-Lösung ist ohne Einfluß auf die Wanderungsrichtung der Leukocyten.
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d)
Isotonische neutrale CaCl2- bzw. BaCl2-Lösung bewirkt ein Fortkriechen der Leukocyten.
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Die Arbeit wurde mit Unterstützung der Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft ausgeführt. Es ist mir ein Bedürfnis, auch an dieser Stelle meinen Dank dafür auszusprechen. Ferner möchte ich auch an dieser Stelle Herrn Dr. G.Ettisch vom Kaiser Wilhelm-Institut für Physikal. Chemie, Berlin-Dahlem, für die freundliche Durchsicht insbesondere des experimentellen Teils der Arbeit herzlich danken.
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Jochims, J. Physikalisch-chemische Untersuchungen über Leukocytenwanderung. Pflügers Arch. 216, 611–623 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01723227
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01723227