Zusammenfassung
Es werden Versuche über die Färbbarkeit von Eiern verschiedener Meerestiere mit Vitalfarbstoffen unter Berücksichtigung des Entwicklungszustandes der Eier mitgeteilt.
Für eine Reihe von Farbstoffen wird die grundsätzliche Bedeutung derBetheschen Reaktionstheorie für die Vitalfärbung dargetan. Es ist aber auch der Zustand der Zellgrenzschichten zu beachten, da nach Erwärmung der Eier auch solche sauren Farbstoffe die Zellen vital färben, die sonst stets negative Ergebnisse lieferten. Auch unter diesen Bedingungen zeigte sich die Bedeutung der Reaktion für die Vitalfärbung.
Der Einfluß der Permeabilität der Zellgrenzschichten wird dadurch bewiesen, daß durch Nichtelektrolyte eine Hemmung oder Verzögerung der Vitalfärbung herbeigeführt wird. Die durch Nichtleiter bewirkte Verminderung der Permeabilität ist reversibel, da nach Übertragung in Seewasser oder Kochsalzlösung die normale Färbung eintritt.
Die durch die Befruchtung bewirkte vergrößerte Durchlässigkeit der Zellgrenzschichten zeigt sich in einer beschleunigten und verstärkten Färbbarkeit der Zellen, ohne daß aber die durch dieBethesche Reaktionstheorie festgelegten Grenzen der Färbbarkeit durchbrochen werden.
Auch Eier im Blastula- und späteren Entwicklungsstadien zeigen eine verstärkte Färbbarkeit, die aber wahrscheinlich nicht auf eine erhöhte Permeabilität der Zellgrenzschichten, sondern auf chemische oder physiko-chemische Zustandsänderungen des Protoplasmas zurückzuführen ist.
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Gellhorn, E. Studien zur vergleichenden Physiologie der Permeabilität. Pflügers Arch. 216, 234–248 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01723196
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01723196