Zusammenfassung
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1.
Die Ergebnisse der Übertragung des am Scheidenabstrich der Maus ausgearbeitetenLoeweschen Zählverfahrens auf diephysiologische Brunst des Meerschweinchens werden geschildert.
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2.
Es zeigt sich, daß dieBrunsthäufigkeit und -dauer beim Meerschweinchen nicht von so großer Regelmäßigkeit ist, wie bisher angenommen wurde. Die Intervalldauer zwischen den Gipfelpunkten zweier Brunstgänge kann zwischen 13 und 20 Tagen schwanken; die Dauer des Diöstruums beträgt 9–16 Tage.
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3.
Auch dieIntensität der Einzelbrunst ist starken Schwankungen unterworfen; man beobachtet hierphysiologischerweise die uns von der Hormonbehandlung des Kastraten her bereits bekannten unvollkommenen Brunstgänge.
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4.
Es scheint eine gewisse Beziehung zwischen der Länge des vorausgegangenen An- bzw. Diöstruums und der Intensität der nachfolgenden Brunst zu bestehen.
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5.
DieGenauigkeit des Zählverfahrens wird an Hand der Vaginalabstriche des Meerschweinchens erneut geprüft; mittels der „Doppelzählungen“, „Doppelabstriche“ und der „vierfachen Überprüfung“ wird gezeigt, daß die Ergebnisse des Zählverfahrens eine gute Übereinstimmung aufweisen und allen diesen Kontrollen gegenüber standhalten.
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6.
Die über Monate ausgedehnte Beobachtung und Auszählung desVaginalabstrichs beim kastrierten Meerschweinchenweibchen ergibt mit schematischer Gleichförmigkeit typische diöstrale Verhältnisse.
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7.
Anhangsweise wird dieBedeutung der absoluten Schuppenzahlen für die Beurteilung der in den Vomhundertkurven zum Ausdruck kommenden Verhältnisse erörtert.
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XIII. Mitteilung in diesem Archiv215, 453. 1927; dort Hinweis auf die früheren Mitt.; in diesen finden sich die hier nicht ausführlicher gebrachten Schrifttumsangaben.
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Voss, H.E. Über weibliche Sexualhormone (Thelytropine). Pflügers Arch. 216, 156–180 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01723192
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01723192