Zusammenfassung
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1.
Am schlagenden Herzstreifen des Frosches werden für die fördernde Wirkung des Adrenalins folgende Schwellenkonzentrationen ermittelt: 1-Adrenalin 1 ∶ 15 000 000, d-l-Adrenalin 1 ∶ 7,5 Millionen, d-Adrenalin 1 ∶ 1,5 Millionen.
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2.
Die Adrenalinwirkung ist bei Verwendung von Schwellenoder nur wenig höheren Konzentrationen sehr flüchtig. Mit steigender Konzentration wächst aber ihre Dauer, so da\ die Vergrö\erung der Kontraktionen auch nach Erneuerung der Nährflüssigkeit noch anhält. Die Dauer der Nachwirkung ist bei d-Adrenalin bedeutend geringer als bei l-Adrenalin.
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3.
In hohen Konzentrationen bewirken d- und l-Adrenalin neben der Vergrö\erung der Kontraktionen noch eine Verlangsamung der Frequenz. Sie lä\t sich durch Atropin fast vollständig verhindern und wird deshalb als „vagotrope“ Wirkung im Sinne vonKolm undPick aufgefa\t.
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4.
Es gelingt, mit l-, d- und d, l-Adrenalin die Lucianischen Perioden in eine regelmä\ige Schlagfolge umzuwandeln.
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5.
Zur Anregung der Automatie eines nicht schlagenden Herzstreifens bedarf es einer höheren Adrenalinkonzentration als zum Nachweis der fördernden Wirkung am tätigen Herzstreifen.
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6.
Der mechanische Dehnungsreiz erhöht die Reaktionsfähigkeit des nicht schlagenden Herzstreifens für Adrenalin und umgekehrt, so da\ aus dem Zusammenwirken beider Reize die Automatic angeregt werden kann, auch wenn jede Reizart (mechanisch oder chemisch) für sich allein unwirksam bleibt.
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7.
Bariumchlorid übertrifft auch Dehnungsreiz + Adrenalin hinsichtlich der Anregung der Automatie bedeutend an Wirksamkeit.
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Albderhalden, E., Gellhorn, E. Das Verhalten des Herzstreifenpräparates (nach Loewe) unter verschiedenen Bedingungen. Pflügers Arch. 196, 608–628 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01722867
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