Zusammenfassung
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1.
Fügt man zu einer 0,2–0,4 proz. CaCl2-Lösung NaCl, MgCl2 oder Rohrzucker hinzu, so da\ Isotonie mit 0,7 proz. NaCl-Lösung hergestellt wird, so zeigt der M. gastrocnemius des Frosches die stärkste Entquellung in Rohrzucker + CaCl2, die geringste in MgCl2 + CaCl2, während NaCl + CaCl2 eine Mittelstellung einnimmt. In MgCl2 + CaCl2 wird bei relativ geringem CaCl2-Gehalt (0,2–0,3%) sogar eine bedeutende Gewichtszunahme beobachtet. Das relative Verhältnis der Wasseraufnahme durch den Muskel in den drei Lösungen bleibt aber immer bestehen. Die Erregbarkeit schwindet bei gleichem Gehalt an CaCl2 am schnellsten in Rohrzucker + CaCl2 und am langsamsten in MgCl2 + CaCl2, wenn auch anfangs die Erregbarkeitskurve in MgCl2 + CaCl2 schneller als in NaCl + CaCl2 sinkt.
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2.
Die mittels der Methode vonKramer undTisdall ausgeführte Calciumbestimmung der Flüssigkeit, in die eine hintere Extremität des Frosches nach Enthäutung gelegt wird, ergibt, da\ die Calciumaufnahme durch die Muskulatur aus Rohrzucker + CaCl2 in bedeutend stärkerem Ma\e erfolgt als aus einer Lösung von NaCl + CaCl2.
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3.
Wird zu NaCl + CaCl2 Kaliumchlorid in einer Menge hinzugefügt, die bereits die Muskelerregbarkeit in deutlichem Ma\e herabsetzt, so wird dennoch keine quantitative änderung in der Calciumaufnahme durch den Muskel herbeigeführt.
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4.
Es wird in übereinstimmung mitEmbden undAdler angenommen, da\ die Vermehrung der Permeabilität durch Rohrzucker in einer änderung des Zustandes der Kolloide in den Muskelgrenzschichten begründet ist. Von diesen wird auch Calcium gebunden. Da Kaliumchlorid unter den erwähnten Bedingungen in die Muskelzellen eintritt, ohne die Grenzschichten zu beeinflussen, so wird auch die Permeabilität für Calcium nicht geändert.
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Abderhalden, E., Gellhorn, E. Beiträge zur allgemeinen Zellphysiologie. Pflügers Arch. 196, 584–607 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01722866
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01722866