Zusammenfassung
Chininon und Hydrochininon verursachen bei Mäusen und Meerschweinchen heftige motorische Reizerscheinungen, welche sich in Krämpfen, Opisthotonus, Streckstellungen und Laufbewegungen äußern.
Von Zeit zu Zeit kommt es zu Rollbewegungen, und zwar nur dann, wenn vorher eine Kopfdrehung besteht.
Geradeso wie nach einseitiger Labyrinthexstirpation, beruhen also auch bei Chinaketon- (und anderen) -vergiftungen die Rollungen auf Anfällen von Laufbewegungen bei gedrehtem Kopf.
Für das Zustandekommen dieser Rollungen ist das Vorhandensein der Labyrinthe nicht erforderlich. Es handelt sich um zentrale Vorgänge.
Im Gegensatz zu den Rollungen nach einseitiger Labyrinthexstirpation wechselt die Rollrichtung, je nachdem der Kopf nach der einen oder anderen Seite gedreht ist.
Bei zunehmender Vergiftung erlöschen die Stellreflexe und kompensatorischen Augenstellungen vor den Drehreaktionen.
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Bijlsma, U.G., Versteegh, C. Beiträge zur Pharmakologie der Körperstellung und der Labyrinthreflexe. Pflüger Arch. 197, 415–423 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01722642
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