Zusammenfassung
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1.
Die Deplasmolyse vonRhoeo in schwach hypertonischer NaCl-Lösuug läßt sich durch Salze zweiwertiger Kationen hemmen in der Reihenfolge: Ca>Ni>CO>Sr, (Hex?)>Ba>Mg>Mn.
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2.
Die Schwermetallsalze hemmen die Salzaufnahme und vielleicht auch die Wasseraufnahme; sie verfestigen die Plasmaoberfläche, so daß sie bei plötzlicher Deplasmolyse platzt, und bewirken Plasmazerschnürungen; bei dem äußerst schwach hemmenden Mn treten die beiden letzten Erscheinungen nicht auf.
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3.
Mg hemmt in höherer Konzentration die Deplasmölyse, also wohl auch die Salzaufnahme, löst aber die Plasmahaut nach einer gewissen Zeit auf.
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4.
Die Erdalkalimetalle bewirken keine Verfestigung der Plasmahaut oder Schädigung des Protoplasmas; die Salzaufnahme wird von ihnen gehemmt, vom Ca am stärksten.
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5.
Daraus kann man folgern, daß wegen der Anwesenheit des Ca im Zwischenzellsaft der SatzOvertons vom Nichteindringen der Salze unter normalen Bedingungen zu Recht besteht, und daß man wegen der Notwendigkeit der Salze im Protoplasma für sie eine besondere Art von Aufnahmemechanismus, eine physiologische Permeabilität (Höber) fordern muß.
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Die vorliegende Arbeit wurde auf Anregung von Herrn Prof.Höber ausgeführt. Für die liebenswürdige Aufnahme in seinem Institut und die freundliche Unterstützung bei der Durchführung der Arbeit möchte ich ihm an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank aussprechen.
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Netter, H. Über die Beeinflussung der Alkalisalzaufnahme lebender Pflanzenzellen durch mehrwertige Kationen. Pflügers Arch. 198, 225–251 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01722516
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