Zusammenfassung und Schluß
Zur exakten Colorimetrie des Blutfarbstoffes ist es erforderlich, daß Hb mit Hb verglichen wird und nicht mit Ersatzfarben, Als ein haltbares Hb-Derivat hat sich für diesen Zweck das reduzierte Hb erwiesen, das nicht nur dem Sonnenlichte, sondern nach K. A. Hasselbalch auch dem Lichte der Quecksilberbogenlampe widersteht, sofern jeder Zutritt von Sauerstoff verhindert wird. Das reduzierte Hb ist ferner seines Dichroismus wegen ein für die Colorimetrie sehr geeigneter sensibler Farbstoff.
Die Vergleichslösung, deren Konzentration um 0,0014 herum liegt, für jeden einzelnen Fall aber genau bestimmt ist, wird in Glaströgchen von genau definierter Schichtendicke untergebracht. In fester Beziehung zum Hb-Gehalt steht nach G. Hüfner auch der Eisengehalt und die Sauerstoffkapazität dieses Hb.
Die quantitative Bestimmung des Hb mit Hilfe dieser Vergleichslösung geschieht in einem neuen Eintauchcolorimeter mit völlig symmetrischem Strahlengang, der dadurch erreicht wird, daß neben der Vergleichslösung das Lösungsmittel und neben der Versuchslösung gleichfalls Lösungsmittel bei immer gleicher Schichtendicke angeordnet ist; so kommt es, daß rechts und links im Apparat alle brechenden und reflektierenden Flächen und alle Schichtendicken von vornherein gleich sind und bei der Bestimmung auch wieder gleich werden, was einer exakten Colorimetrie sehr förderlich ist. Seiner sensiblen Optik wegen verlangt aber der Apparat eine sorgfältige Bedienung.
Zur Hb-Bestimmung wird das Blut 100fach mit 0,1proz. Sodalösung verdünnt und mit einer Spur farblosen Natriumhydrosulfits reduziert. Bevor der Sauerstoff der Luft in diese Lösung eindringt, ist die Bestimmung des Hb längst erfolgt. Der mittlere Fehler jeder einzelnen Bestimmung beträgt nur etwa 1%, der Fehler ist ferner bei mittleren, kleineren und größeren Schichtendicken gleich groß. An Genauigkeit steht diese colorimetrische Methode der spektrophotometrischen nicht nach.
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Bürker, K. Ein neuer Hämoglobinometer. Pflügers Arch. 203, 274–284 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01722435
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