Zusammenfassung
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1.
Am Herzstreifen wird durch Aminosäuren die Adrenalinwirkung bedeutend verstärkt, so daß die Schwellenkonzentration sich bis auf etwa 1/10 des normalen Wertes erniedrigt. Zwischen den verschiedenen Komponenten der optisch-aktiven Aminosäuren bestehen keine Unterschiede. AuchΒ-Alanin zeigt die gleiche Wirkung.
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2.
Diese Reaktion ist insofern spezifisch, als es bisher nicht gelungen ist, den Einfluß anderer positiv-inotrop wirkenden Agenzien, wie z. B. CaCl2 und SrCl2, zu verstärken.
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3.
An der glatten Muskulatur des Oesophagus und des Magens vom Frosche wird die Geltung obiger Sätze dargetan. Mit Rücksicht auf die verschiedene Wirkung des Adrenalins auf die glatte Muskulatur, die bald in einer Erhöhung, bald in einer Verminderung des Tonus und entsprechenden Veränderungen der Größe der Kontraktionen zum Ausdruck kommt, ergibt sich, daß durch den Adrenalinzusatz eine Verstärkung der Erregung oder der Lähmung ausgelöst wird.
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4.
Den Aminosäuren als solchen kommt kein Einfluß auf die automatischen Kontraktionen der Herz- und Magen (Oesophagus) Muskulatur zu.
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5.
Bei intraperitonealer Injektion wird an der weißen Maus nach Zusatz von Aminosäuren eine stärkere Temperatursenkung als im Kontrollversuch hervorgerufen. Hierbei erweisen sich vorzugsweise die natürlich vorkommenden Komponenten der optisch-aktiven Aminosäuren als wirksam.
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6.
Die Temperatur Wirkungen von Adrenalin in den Versuchen an der Maus sind stark von der Temperatur der Umgebung abhängig.
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Abderhalden, E., Gellhorn, E. Weiterer Beitrag zur Kenntnis der Wirkungssteigerung von Adrenalin durch Aminosäuren. Pflügers Arch. 203, 42–56 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01722418
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