Zusammenfassung
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1.
Die Katalase des Leberpreßsaftes wird durch intensive Röntgenbestrahlung in ausgesprochener Weise gehemmt.
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2.
Die Katalase in verschiedenen anderen Säften tierischer und pflanzlicher Herkunft wird durch gleich intensive Röntgenbestrahlung nicht wesentlich gehemmt.
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3.
Wie ein Vergleich zwischen Rinderblutlösung und der aus ihr hergestellten Hämase zeigt, ist die Katalasewirkung des gereinigten Ferments durch Röntgenstrahlen sehr viel stärker hemmbar als die des Ausgangsmaterials. Die Röntgenstrahlenempfindlichkeit der Katalase ist daher abhängig von der Art und Menge der beigemischten organischen Substanzen.
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4.
Die Röntgenstrahlenempfindlichkeit kann durch bestimmte Zusätze willkürlich modifiziert werden. Toluol hebt die Röntgenstrahlenempfindlichkeit auf. Neutralsalze beeinflussen die Röntgenstrahlenempfindlichkeit in sehr verschiedener Weise. Das Maßgebende ist hierbei die Veränderung des Lösungszustandes des Ferments. Die von den Kationen und Anionen, nach Maßgabe ihrer Stellung im periodischen System, ausgehenden Elektronstrahlungen scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Bei verschiedenen Konzentrationen ein und desselben Salzes ändert sich die Röntgenstrahlenempfindlichkeit des Ferments erheblich. Von wesentlichem Einfluß ist ferner das Alter der Fermentlösung.
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Herrn ProfessorHöber möchte ich auch an dieser Stelle für die gastliche Aufnahme in seinem Institut und für die vielfachen Anregungen, die ich dort erhielt, herzlich danken.
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Wels, P. Die Wirkung der Röntgenstrahlen auf die Katalase. Pflügers Arch. 201, 459–487 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01722318
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