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Über die Reflexumkehr durch Verstärkung und Verlängerung der peripherischen Reizung

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Auf Grund der experimentellen Analyse der Reflexumkehrungen der Beugung in die Streckung und umgekehrt, wie sie durch Faradisation des Unterschenkels und des Fußes hervorgerufen wird, wurde folgendes festgestellt:

  1. 1.

    Aus einigen Gebieten, die nur das Rezeptivfeld der Beugung bilden, wird nur eine Umkehr des Beuge- in den Streckreflex hervorgerufen (dorsale Seite des Fußes, vordere Seite des Unterschenkels); aus anderen Gebieten, die das Rezeptivfeld der Streckung in sich einschließen, kann man eine doppelte Umkehr erzielen: entweder zuerst verwandelt sich der Streck- in den Beugereflex, dann umgekehrt; oder zuerst verwandelt sich der Beuge- in den Streckreflex und dann umgekehrt (über dem M. gastrocnemius und der Achillessehne). Doch sind auch solche Gebiete im Rezeptivfeld der Beugung vorhanden (Zehen), von wo man am häufigsten bei beliebiger Stärke der Reizung keine Reflexumkehr erzielen kann.

  2. 2.

    Die Reflexumkehr wird bei verstärkter Reizung hauptsächlich nicht einfach durch Reizung eines Hautteiles, der zwischen den Elektroden gelegen ist, bedingt. Sie wird vor allen Dingen durch Verbreitung der Reizwirkung des Faradisationsstromes auf die nächsten Nervenstämme, die die sensiblen Nervenfasern von den Rezeptivfeldern der Beugung und der Streckung zusammenfassen, hervorgerufen. Und zwar hängt das Auftreten des einen oder des anderen Reflexes von der Intensität und Dauer der Tätigkeit der entsprechenden Koordinationsapparate ab.

  3. 3.

    Eine Reflexumkehr bei langwährender und wiederholter Reizung wird nur in dem Falle beobachtet, wenn dabei die Koordinationsapparate beider Reflexe in Tätigkeit geraten. Hier hängt die Umkehr vom allmählichen Anwachsen der Tätigkeit des einen Koordinationsapparates und von der raschen Ermüdung des Koordinationsapparates für den andern Reflex ab. Wird die Reizung auf einen bestimmten Hautabschnitt streng lokalisiert und wird dadurch ein Koordinationsapparat in Tätigkeit geraten, so ist weder eine dauernde noch eine wiederholte Reizung imstande, den vorhandenen Reflex umzukehren.

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Beritoff, J.S. Über die Reflexumkehr durch Verstärkung und Verlängerung der peripherischen Reizung. Pflügers Arch. 201, 445–458 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01722317

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