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Experimenteller Hermaphroditismus und der Antagonismus der Geschlechtsdrüsen

VI. Mitteilung. Über die Bedeutung des operativen Eingriffs am Testikel für das Zustandekommen des weiblichen hormonalen Effekts

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der intakte Hoden, der nach einseitiger Kastration im Körper zurückbleibt, kann das Zustandekommen des weiblichen hormonalen Effekts nach Ovarientransplantation hemmen.

Die hemmende Wirkung schließt jedoch nicht aus, daß Ovarium erhalten bleibt und in weitgehende follikuläre Entwicklung eintritt.

Die Hemmung äußert sich darin, daß die Zahl der positiven Fälle gegenüber dem, was man nach Ovarientransplantation bei kastrierten Tieren und bei Tieren mit Testikelfragmenten beobachtet, eine geringe ist. Das bemerkenswerteste Moment dieser hemmenden Wirkung ist jedoch die außerordentlich lange, sich über mehrere Monate hinziehende Latenzzeit.

Ein weiblicher hormonaler Effekt kann nach kurzer Latenzzeit bei Tieren zustande kommen, bei denen der Nebenhoden reseziert wird, ohne daß die Testikelmasse in nennenswerter Weise reduziert wird. Der operative EingriffamTestikelsetzt also dessen hemmende Wirkung weitgehendherab.

Jedoch ist nicht jede Verletzung des Hodens allein für sich ausreichend, um die hemmende Wirkung des Testikels aufzuheben. In Versuchen, in denen intratestikulär Lymphdrüsen implantiert wurden, konnte durch Ovarientransplantation keine weibliche hormonale Wirkung erzielt werden.

In den positiven Versuchen mit Nebenhodenresektion wurden die Hoden durch Adhäsionen in der Bauchhöhle festgehalten, und sie wiesen eine weitgehende Störung der Spermatogenese auf, während in den negativen Versuchen mit intratestikulärer Lymphdrüsentransplantation die beiden Hoden frei beweglich geblieben waren, ein vollkommen normales Gewicht hatten und keine Störung der Spermatogenese zeigten. Es muß darum vermutet werden, daß die unbeabsichtigte Verlagerung der Hoden in die Bauchhöhle und die damit in Zusammenhang stehende Störung der Spermatogenese für das Zustandekommen eines weiblichen hormonalen Effekts bei Gegenwart von Testikelsubstanz von Bedeutung sind.

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Vorläufige Mitteilung in den Cpt. rend. des séances de la soc. de biol.90, 1332. 1924.

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Lipschütz, A., Voss, H.E.V. Experimenteller Hermaphroditismus und der Antagonismus der Geschlechtsdrüsen. Pflügers Arch. 211, 266–278 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01722181

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