Die Todesursache der Neugeborenen

Zusammenfassung

Bei der Untersuchung von 1111 Neugeborenenleichen hat sich gezeigt, daß in 4 Fällen bei Totgeburten, in 11 Fällen bei Lebendgeborenen eineangeborene Pneumonie im Sinne einer teils eitrigen, teils hämorrhagischeitrigen Bronchopneumonie als Todesursache in Betracht kam. Es sind das die Fälle, dieHook zur vorzeitigen Aspirationmit Reaktion des Lungenparenchyms rechnet, unter seinem Material 5 Fälle. Ferner sind bei unserem Material 9 Neugeborene an einer Aspirationspneumonie gestorben,Hook fand sie 6 mal. Bei 85 Totgeburten und 34 Lebendgeborenen war bei uns eine vorzeitige Aspirationohne Reaktion des Lungenparenchyms die Todesursache, beiHook in 4 Fällen. Im Gegensatz zu den Hookschen Untersuchungen und der von ihm angegebenen Zahl von 13,6 % beiJohnson ist also die Lungenaffektion, die reaktionslose Aspiration ausgenommen, bei uns viel geringer (etwa 1,3 %, beiHook 9 %). Erst wenn ich auch die Aspirationspneumonien und die reaktions-Jose. Fruchtwasseraspiration dazuzähle, erreichen wir mit 13 bzw. 14 % die Johnsonsche Zahl.

Bei den Nachforschungen zur Entstehungsursache derallgemeinen Wassersucht (6 Fälle) sind wir leider keinen Schritt weiter gekommen. Syphilis oder Nephritis der Mutter lag nicht vor.

Die Untersuchungen über diethymische Konstitution (8 Fälle) bestätigen uns die vonSchridde mitgeteilten Ergebnisse.

Bemerkenswert ist die allmähliche Abnahme derangeborenen Syphilis als Todesursache der Neugeborenen von 15,75 bzw. 13,5 % in den Jahren 1920–1922 auf 0 % im Jahre 1928.