Zusammenfassung
Die Seroreaktion nachKnüchel ist bei den Sarkomen am stärksten erhöht. Die Carcinome haben dann niedrigere oder normale Reaktionswerte, wenn der Allgemeinzustand wenig beeinträchtigt ist und eine Kachexie fehlt. Die Wirkung einer Röntgenbestrahlung auf den Ausfall der Reaktion ist unterschiedlich und geht der Änderung der Blutsenkung nicht parallel. Die auffallende Erhöhung bei den Leukämien geht unter der Bestrahlung immer zur Norm zurück. Die Lymphogranulomatosen lassen sich mit einer mittleren Erhöhung zwischen die tuberkulösen und sarkomatösen Lymphome einordnen, wodurch eine differentialdiagnostische Hilfe gegeben ist. Der Einfluß der Röntgenbestrahlung auf Seroreaktion, Blutsenkung und Leukocytenzahl wird an einzelnen lymphogranulomatösen Krankheitsbildern analysiert und die klinischen Schlußfolgerungen dargelegt, die sich aus den recht gesetzmäßigen Beziehungen dieser Einzelwerte ergeben können. Die Erörterung der bisher mit der Seroreaktion erzielten Ergebnisse hinsichtlich ihrer physikochemischen Grundlagen erweist, daß eine Tumorspezifität nicht besteht und Gesetzmäßigkeiten der Strahlenwirkung sich nicht aufstellen lassen, solange Klarheit über ein tumorspezifisches Verhalten der Serumeiweißfraktionen und des Bindungszustandes der Serumlipoide nicht erreicht ist.
Literatur
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Haubrich, R. Über die Ergebnisse einer neuen Seroreaktion bei der Röntgenbestrahlung von malignen Tumoren. Klin Wochenschr 24, 658–661 (1947). https://doi.org/10.1007/BF01721074
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01721074