Zusammenfassung
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1.
Das Phänomen des Insulinschockes beruht auf einer akuten Störung im autonomen System, die sich an fast sämtlichen Organen auswirkt.
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2.
Der Typ dieser Störung ist charakteristisch für die Insulinvergiftung. Er bestellt in einem sympathischen Übergewicht im Tonus der Gefäße des Splanchnicus- (Leber-) Gebietes und in einem parasympathischen Übergewicht im Gefäßtonus der Peripherie. Der Typ der Gefäßstörung im Insulinschock ist das Spiegelbild des Types bei Schockzuständen nach Pepton und ähnlichen Körpern.
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3.
Die durch die Reaktion des autonomen Nervensystems bedingten lokalen Gefäßerscheinungen sind die unmittelbare Ursache der einzelnen klinischen Symptome (Schweißausbruch, periphere Leukocytose, Temperaturerniedrigung und wahrscheinlich auch der krampfartigen Schmerzen im Abdomen und der peripherischen Blutungen).
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4.
Die für Insulin typische Reaktion im Gefäßsystem nimmt höchstwahrscheinlich ihren Ausgang vom Splanchnicusgebiet und ist direkt verursacht durch eine auf Insulin zurückzuführende Glykogenverarmung der Leber.
Literatur
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Müller, E.F., Petersen, W.F. Über den Insulinschock. Klin Wochenschr 5, 1025–1028 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01717945
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01717945