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Die essentielle Hypertoniekrankheit als Komplikation der Schwangerschaft

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Zusammenfassung

Unsere Beobachtungen bei 117 Fällen von essentiellem Schwangerschaftsdruck lehren uns, daß bei dem spezifischen essentiellen Schwangerschaftshochdruck die Prognose meistens günstig und bei dem antepartalen Hochdruck viel schlechter ist. Schwangere mit antepartalem Hochdruck bedürfen sorgsamer Überwachung besonders dann, wenn die ödemonephrotischen Erscheinungen frühzeitig einsetzen; bessert sich in solchen Fällen der Zustand trotz Behandlung nicht, so muß man sich eventuell die Frage der Unterbrechung der Schwangerschaft vorlegen. Das beste ist allerdings in jedem Falle von antepartalem Hochdruck möglichst vorbeugend zu wirken.

Die essentielle Hypertonie entsteht durch Spasmen in den Arteriolen reflektorisch von den Capillaren, wird gekennzeichnet durch eine Reihe von Symptomen, wie große Labilität des Blutdruckes usw. und ist eine familiäre Krankheit; dabei wird ein verschlechtertes Reaktionsvermögen vererbt, das die Hypertonieentstehung begünstigt und welches bedingt wird durch eine Verschiebung des Tonus 1. im vegetativen Nervensystem und 2. der inkretorischen Formel und 3. im Gehalt der verschiedenen Stoffe im Blute, wodurch das innere Milieu weitgehend verändert wird, besonders in der Schwangerschaft. Als auslösende Momente werden angeschuldigt hämodynamische Faktoren, erhöhte alveoläre CO2-Spannung, proteinogene Amine, peptonartige oder andere adrenalinsensibilisierende Stoffe im Blute, die Vermehrung des Cholesterins, K und Zuckers und die Verminderung des Cholins, Kreatins und Ca im Blute der Hypertoniker, die Hyperproduktion des Hypophysenhinterlappenhormons während der Schwangerschaft, bei der auch andere giftige Stoffe auftreten, welche bei der Veränderung des inneren Milieus mitbestimmend sind. Trotz den erwähnten Widersprüchen für jeden einzelnen obiger Faktoren ist es nicht ausgeschlossen, daß die dadurch bedingte Veränderung des inneren Milieus eine große Rolle für die Hypertonieentstehung spielt. Man darf allerdings nicht die Verschiebung im Gehalt eines einzigen Stoffes im Blute für die Entstehung des Hochdruckes verantwortlich machen.

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Tsutsulopulos, G. Die essentielle Hypertoniekrankheit als Komplikation der Schwangerschaft. Arch. Gynak. 163, 186–204 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01714840

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01714840

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