Zusammenfassung
In unserer Klinik wurden in 4 1/2 Jahren 253 HS. bei stationär behandelten Pat. ausgeführt. Wir beobachteten Unterschiede zwischen den Hysterogrammen im Post- und Prämenstruum. Bei den Aufnahmen im Prämenstruum war bei geschlossenen Tuben die durchschnittlich verwendete Menge des Kontrastmittels um 1,6 ccm größer, als bei den Hysterogrammen des Postmenstruums.
Im 16 Fällen konstatierten wir außerdem im Prämenstruum eine auffällig ballonartige Vergrößerung des Uterusschattens, nachdem das Genitale ausnehmend große Mengen des Kontrastmittels aufgenommen hatte. In 9 Fällen war dieses Phänomen auch deutlich zu bemerken, aber weniger ausgesprochen.
Trotz Beachtung aller Gegenindikationen stellten sich in 7 Fällen nach dem Hysterogramm Komplikationen oder Verschlimmerungen eines schon bestehenden Krankheitsprozesses ein.
Von 6 röntgenologisch kontrollierten Tubenimplantationen waren 5 gelungen, davon 2 mit Geburtserfolgen.
60 primär sterile und 48 sekundär sterile Frauen wurden klinisch beobachtet; in 30,1% bestand ein doppelseitiger Tubenverschluß, in 30,1% eine Erkrankung des Uterus bei intakten Tuben.
Bei 94 wegen anderer gynäkologischer Beschwerden röntgenuntersuchten Pat. bestanden in 48,9% Tubenveränderungen (in 22,3% doppelseitige Tubenverschlüsse), 15,8% hatten andere erstmalig durch das HS. aufgedeckte oder geklärte Genitalerkrankungen.
Bei einer Übersicht über 224 Hysterogrammfälle stellten wir folgendes fest: In 27,2% bestand ein doppelseitiger Tubenverschluß, der in 14,6% durch febriles Wochenbett, in 26,2% durch vorangegangene Aborte (auf die sekundär sterilen Frauen berechnet in 25,7 und 45,7%), in 18% durch unspezifische, in 13,1% durch spezifische Salpingitiden, in 9,8% durch vom Wurmfortsatz übergreifende Entzündungen erklärt scheint.
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Bukowski, R. Klinischer Beitrag zur Hysterosalpingographie. Arch. Gynak. 168, 775–797 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01714771
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