Zusammenfassung
Mageninhaltsanalysen am Kaninchen, dem der Magen nach dem Darm zu abgebunden war, ergaben:
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1.
Traubenzucker wird nach dem Konzentrationsgefälle, Salicylsäure gar nicht und Jodid entsprechend seinem im Blut vorhandenen Verhältnis zu Chlorid in den Magen ausgeschieden.
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2.
Während die Nierenschwelle für Zucker bei etwa 0,25% liegt, ist die Magenschwelle erheblich höher: bei mehr als 0,35%, wie Adrenalinversuche zeigten. Während die Niere Salicylsäure mit großer Geschwindigkeit eliminiert, ist die Magenwand trotz gesetzter Sekretionsreize salicyldicht; es gelangt Salicylsäure aus dem Blut nur indirekt durch duodenalen Rücklauf in den Magen.
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3.
Während die Niere Cl′ und Br′ nicht unterscheidet J′ aber im wesentlichen wie einen körperfremden Stoff aus' scheidet, wofür genügend hohe Konzentration im Blut Vor aussetzung ist, unterscheidet der sezernierende Magen auch dieses Anion nicht von Chlorid; es findet sich also Jodid im Magen bald nach einmaliger parenteraler Zufuhr niedriger Dosen und dürfte sich zu seiner Funktionsprüfung eignen.
Die Untersuchung wird fortgesetzt.
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Lipschitz, W. Magen und Niere als Ausscheidungskonkurrenten. Klin Wochenschr 5, 2008–2011 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01711157
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01711157