Zusammenfassung
Indikation für Pituitrin sub partu ist Wehenschwäche gegen Ende der Eröffnungs- und innerhalb der Austreibungsperiode. Geburtseinleitungen durch Pituitrin sind Zufallswirkungen.
Mehrmalige Injektion von Pituitrin schädigt die Mutter keineswegs.
Indikationsgemäss verabreicht, erzeugt es in 90 pCt. der Fälle kräftige Wehen und führt in 80 pCt. Spontangeburt herbei. Mit 10 pCt. Versagern muss gerechnet werden.
Vergeblich mit Pituitrin sub partu behandelte Fälle neigen in 50 pCt. zu Blutungen in der Plazentarperiode und post partum placentae; in den erfolgreich behandelten Fällen kommt es dagegen nur in 7 pCt. zu Blutungen nach Geburt des Kindes, und zwar besonders zu Atonia uteri nach Geburt der Plazenta.
Bei Blutungen in der Plazentarperiode und Atonien post partum placentae empfiehlt sich die Kombination des Pituitrins mit Secacornin. Blutet es trotzdem weiter, so handelt es sich meist um Retention von Plazentaresten.
Die Nachgeburtsdauer erfährt nach Pituitrinverabreichung sub partu nur in einer kleinen Gruppe der Fälle eine Verkürzung, häufig dagegen eine Verlängerung gegenüber der Plazentarperiode bei normalen Geburten.
Literatur
Wiener klin. Wochenschr. 1909. Nr. 51 und Zentralbl. f. Gyn. 1910. Nr. 46.
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Oppenheimer, H. Pituitrin in der Geburtshilfe. Arch. Gynak. 101, 501–512 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01704446
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01704446