Zusammenfassung
Die Resultate, welche sich aus meiner Arbeit ergeben, sind folgende: Amenorrhoe tritt sehr häufig bei Phthise auf. Man ist daher versucht, an einen besonderen Zusammenhang zwischen beiden zu denken. Auf dem Wege der Lipoidbestimmung lässt sich derselbe nicht finden. Wahrscheinlich sind eben die Ovarien nur sehr fein reagierende Organe, und das Aufhören ihrer Funktion zeigt eine geringe Widerstandskraft des Körpers an oder eine Störung im Stoffwechselgleichgewicht.
Dass durch Lipoidämie eine schnellere Ausbreitung des tuberkulösen Prozesses stattfindet, liess sich nicht bestätigen, die Tierversuche zeigten gerade das Gegenteil. (Nur in der Gravidität macht die Tuberkulose Fortschritte, das zeigt wohl, dass hier noch besondere Faktoren mitsprechen.)
Bei Intoxikationen liess sich keine Beeinflussung des Prozesses im guten oder schlimmen Sinne finden.
Ein bedeutendes Moment spielt dagegen wohl die Lipoidämie in der Gravidität. Es ist möglich, dass wir hier auf dem Wege der Lipoidbestimmung zu einem guten diagnostischen Hilfsmittel gelangen.
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Friedrich, M. Amenorrhoe und Phthise. Arch. Gynak. 101, 376–388 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01704440
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01704440