Zusammenfassung
Die hohe Zange am über dem Beckeneingang stehenden Kopf wird in Übereinstimmung mitv. Franqué u. a. abgelehnt. Die Gefahren sind zu groß.
Es muß unterschieden werden zwischen der Zange aus Beckeneingang. Beckenmitte und Beckenausgang.
Die mütterliche Mortalität ist gleichNull, die kindliche 13,6%.
Die mütterliche Morbidität beträgt 18%. Darunter befinden sich 5 schwere Puerperalfieberfälle.
Die Probergeburt beim engen Becken wird abgelehnt.
Die Symphyseotomie und Zange geben bei Mehrgebärenden gute Resultate.
Die hohe kindliche Mortalität ist darauf zurückzuführen, daß in manchen Fällen zu spät eingeriffen wurde, nachdem bereits eine schwere Asphyxie bestand, der das Kind dann erliegen mußte. Dies Vorgehen entspricht nicht den Anforderungen an eine moderne Geburtshilfe, denn eine überlange Geburtsdauer schädigt das Kind schwer. Widerstand der Weichteile ist durch tiefe Episiotomie zu beseitigen, wenn die Zange gut liegt und bevor mit dem Zug begonnen wird.
Eine rigide Cervix muß entweder seitlich gespalten oder es muß eine Sectio vag. ant. eventuell post. angelegt werden.
Bei auftretender Asphyxie ist baldigst die Zange zu machen, aber nur, wenn seitens der Mutter alle Vorbedingungen erfüllt sind.
DerKielland-Zange und der Wiener Schulzange wird vor allen anderen Modellen der Vorzug gegeben.
Die Zange am Steiß und diejenige am nachfolgenden Kopf haben ein bestimmtes Anwendungsgebiet.
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Puppel, E. Über Zangengeburten. Arch. Gynak. 151, 86–97 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01701891
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