Die physikalische Chemie des Liquor cerebrospinalis bei den gynäkologischen Erkrankungen

Zusammenfassung

• 1. Die Cerebrospinalflüssgkeit, die eine suspendierte Kolloidlösung darstellt, ist ein Produkt der sekretorischen Tätigkeit des Plexus choriodeus.

• 2. Die Alterationen der physiko-chemischen Struktur, die das Problem des funktionellen Zustandes der hämato-encephalischen Barriere bildet, sind mit der Periodizität der inkretorischen Eierstockfunktion verbunden.

• 3. Die schwankungen der physiko-chemischen Zahlenwerte des L. c. bei den gynäkologischen Erkrankungen werden in folgenden Grenzen festgestellt:P _H 7,4–8,1, die Viscosität 1,016–1,115, die Oberflächenspannung 1,6–2,69 Gh., der Eiweißquotient 0,03–0,4.

• 4. Die Vergrößerung des E. Q. geht parallel mit der Viscositätserhöhung und der Konzentrationszunahme der capillaraktiven Stoffe und der Erniedrigung der Ob.-Sp. des L. c.

• 5. Die Oxydationsreaktion des L. c. erweist eine Ansammlung verschiedener Dispersität der Eiweißreaktion bei gewissen physiologischen (Schwangerschaft) und pathologischen Zuständen des weiblichen Organismus (Entzündungsprozesse, bösartige Neubildungen).

• 6. Die eigentümlichen physikalisch-chemischen Besonderheiten des L. c. eröffnen neue Wege zur Klärung der Pharmakodynamik der anästhesierenden Stoffe, welche bei der Lumbalanästhesie angewendet werden.