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Über Spontanerholung des Froschherzens bei unzureichender Kationenspeisung

II. Mitteilung. Ein Beitrag zur Wirkung der Alkalien aufs Herz

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wurde beobachtet, dass die Selbsterholung von Froschherzen in NaCl-Lösung in höherem Grad, und zwar von Hungerherzen in viel höherem Grad eintritt bei Gegenwart von 0,1 % Natriumkarbonat als bei Gegenwart von 0,01 % Natriumbikarbonat. Dieser Unterschied zeigt sich stark nur zu Beginn der Versuche; allmählich klingt er ab und gleicht sich schliesslich aus. In Ringer-Lösung zeigt sich ein Unterschied in der Wirkung verschiedenen Bikarbonatgehaltes nicht.

In Analogie zu den bekannten Wirkungen der Alkalien wurde die Annahme gemacht, dass mindestens eine Ursache der besseren Wirkung von 0,1 % igem Natriumbikarbonat darin liegt, dass die Herzen in nicht neutralisiertem Zustand in den Versuch kommen und 0,1 %iges Natriumbikarbonat stärker neutralisiert als 0,01 %iges Natriumbikarbonat.

In der Tat konnte nachgewiesen werden:

  1. 1.

    Die Selbsterholung eines mit Säure vorbehandelten HerZens vollzieht sich besser in 0,1 % igem als in 0,01 %igem Natriumbikarbonat (Erklärung der besseren Erholung in 0,1 % igem Natriumbikarbonat).

  2. 2.

    Nach vorgängiger Säurung sind die Pulse in NaCl I viel grösser als in der gleichen Lösung ohne vorgängige Säurung; das Herz wird durch Säurung alkaliüberempfindlich (Erklärung der absoluten Grösse der Pulse bei Hungerfröschen in 0,1%iger natriumbikarbonathaltiger NaCl-Lösung).

  3. 3.

    Säure setzt die Empfindlichkeit des Herzens gegen Calcium herab. Diese Wirkung wird bei geringer Säurung durch den hohen Calciumgehalt der Ringer-Lösung verdeckt, sie äussert sich nur bei geringem Calciumgehalt der Füllung (Erklärung, weshalb kein Unterschied der Pulsgrösse einerseits in bikarbonatfreiem, andererseits in bikarbonathaltigem Ringer, ein grosser aber einerseits in bikarbonatfreier, andererseits in 0,01- oder 0,1%iger bikarbonathaltiger calciumfreier oder-armer NaCl-Lösung existiert).

Diese Befunde genügen zur Erklärung der Ausgangsbeobachtung. Vielleicht sind bei dieser aber auch noch andere Momente im Spiel. Bei der Prüfung dieser Möglichkeit ergaben sich schon bisher Tatsachen, die auch für die Kenntnis der allgemeinen Physiologie des Herzens bedeutsam sein dürften; so hat sich gezeigt, dass die Alkalien wesentlich dadurch, dass sie neutralisieren, physiologische Bedeutung haben, und zwar liegt die Bedeutung der Neutralisation wie die der Anwesenheit einer gewissen Menge jener alkohol-ätherlöslichen Substanzen, die das Herz bei Durchspülung abgibt, darin, dass beide Faktoren notwendige Vorbedingungen für die normale Calciumempfindlichkeit des Herzens darstellen. Eine für Calcium sensibilisierende Wirkung kommt weder den Alkalien über die neutralisierende Konzentration, noch den alkohol-ätherlöslichen Substanzen über die im frischen Herzen gegebene Menge hinaus zu.

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Loewi, O. Über Spontanerholung des Froschherzens bei unzureichender Kationenspeisung. Pflüger, Arch. 170, 677–695 (1918). https://doi.org/10.1007/BF01700131

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