Zusammenfassung
Es werden die Analysenergebnisse der Bleispiegel im Blut und Liquor cerebrospinalis bei experimenteller Bleivergiftung an 3 Versuchstieren (Hammeln) mitgeteilt. Blut- und Liquorblei zeigen dabei eine gewisse Gleichsinnigkeit. Der Bleispiegel des Liquor cerebrospinalis bleibt jedoch hinter dem des Blutes um so stärker zurück, je höher dieser im Laufe der Pb-Intoxikation ansteigt. In keinem Falle, auch nicht im Zustand schwerer klinischer Vergiftungssymptome, übersteigt das Liquorblei den Blutbleigehalt. Analysen der Hirne zweier unter den Erscheinungen der Bleivergiftung (Streckkrämpfe) gestorbener Tiere ergab keinen Pb-Gehalt dieser Organe, während die Knochensubstanz sehr viel, die Leber mäßig Blei enthielt. Der Permeabilitätsquotient der Blut-Liquorschranke zeigte ein leichtes Absinken, das möglicherweise noch im Bereich des normalen Permeabilitätsquotienten liegt. Bei hohem und starkem Anstieg des Blutbleies in einem Fall wies der Permeabilitätsquotient eine starke Erhöhung, also eine Durchlässigkeitsverminderung der Blutliquorschranke auf. Es wird der Versuch einer Erklärung dieses Verhaltens gemacht.
Literatur
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Straube, G. Der Bleigehalt im Blut und Liquor cerebrospinalis bei experimenteller Bleivergiftung. Klin Wochenschr 26, 595–597 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01697550
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01697550