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Die optischen Verhältnisse bei Doppelpupillen

Eine Vertheidigung der Pupillenbildung mit ungetrenntem Kreismuskel

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Benutzte Literatur

  1. Knapp u. Moos' Archiv f. Augh. u. Ohrenh. II. 1. S. 192.

  2. Graefe-Sämisch Handbuch III. S. 338 § 67.

  3. Archiv f. O. II. 2. 193–201.

  4. Graefe-Sämisch Handbuch VI. B. 411; Helmholtz, phys. Optik S. 94.

  5. Nachdem von diesem Umstande Kenntniss genommen wurde, soll das (—) Zeichen weiter nicht gebraucht werden, da die Richtungslinien, mit denen noch zu rechnen ist, sich im Glaskörper nicht kreuzen und es für das Netzhautbild gleichgiltig ist, ob vom Stege aufrechte oder verkehrte Schatten zu Stande kamen. H. Kaiser (phys. Optik 1872 S. 58) stellt eine Formel auf, die auch für Gegenstände, welche jenseits des Fernpunktes liegen, direkt gilt, ohne dass vorerst die Zeichen erklärt werden müssten.

  6. Deshalb konnte ich die Formel nicht noch mehr vereinfachen. Einschlägiges: Nagel in Graefe-Sämisch Handb. VI. 456 und 457 (nur wird p und h zusammenfallend angenommen, wodurch freilich einfachere Formeln gewonnen werden) und Donders Refr. Anom. Wien 1866 Seite 150 und besonders 151, woher ich die Elemente der Formel genommen habe.

  7. Donders nimmt für's schemat. Auge h r mit 20 mm und p r mit 19 mm an, — also bleibt für h p 1 mm. Refr.-Anom. p. 151.

  8. Helmholtz phys. Optik 1867, S. 22 u. 822. Siehe auch S. 218, besonders unter 10).

  9. Eine ähnliche Begründung hat die Accommodationslinie Czermak's. Sitzungsberichte der naturw. Klasse der Wiener K. K. Akademie der Wissenschaften 1854 XII. Bd. 322. Auch Aubert, Graefe-Sämisch Handbuch II. S. 460. — Da die todten Grenzstellen sich bis zur Grösse einer Zapfenbasis decken können, bevor Diplopie auftritt, so kann man für einen gegebenen Objektstand bei bekannter Accommodationsdistanz mittelst der Formel 3) berechnen, bei welcher Grösse des Objektes die Diplopie beginnt, wenn man die Gleichung für o als Unbekannte auflöst:\(0 = \left( {f' + hk} \right)\left( {\frac{z}{{kr}} + \frac{{p\left( {f'' - hr} \right)}}{{kr\left( {f'' - hp} \right)}}} \right) ..... \left. 4 \right)\) und z in der Grösse der Zapfenbasis mit dem (—) Zeichen einstellt. Es kann auch vorkommen, dass die ganze todt bleibende Stelle nahezu so gross, wie die Basis zweier Zapfen ist, ohne Diplopie zu erzeugen, wenn sie nämlich zwei Zapfen so trifft, dass von jedem derselben noch ein kleiner äusserer Theil für den Lichtempfang übrig bleibt. — Mit obiger Formel gewonnene Rechnungsergebnisse sind im Anhang auf S. 180 u. ff. zusammengestellt.

  10. Graefe-Sämisch Handb. VI. 379 und für das Weitere S. 390 und 398.

  11. Archiv f. O. II. I. Abth. 179–186.

  12. Eine genauere Begründung dieses Satzes geben die Tabellen im Anhange S. 180 u. ff.

  13. Physiol. Optik S. 616. Siehe auch S. 94–96.

  14. Donders erwähnt doch einen solchen Fall. Arch. f. Ophth. XVII. 2. 39.

  15. Arch. f. O. II. 2. 193.

  16. Der einfachste aufklärende Versuch im abwechselnden Schliessen je eines Auges ist freilich Jedem von selbst geläufig. — Die Vorstellung des medianen Cyclopenauges dürfte vorerst für die Feststellung der Gesichtspunkte, nach welchen klinisch vorzugehen ist, genügen. Genaueres siehe Donders A. f. O. XIII. 1. 18 u. ff.

  17. Woinow, Arch. f. O. XVIII. 2. 54.

  18. Helmholtz, Phys. Optik, S. 95 unten.

  19. Auf den etwa erhobenen Einwurf, dass bei Donders' Versuch (Arch. f. Ophth. XIII. 1. 14. Fig. VI) die Linie 3 im binocularen Sehen nicht verschwindet, möchte ich erwidern, dass sich derselbe — trotzdem, dass diese Linie 3, meinen Versuchen unähnlich, nur im rechten Felde vorkommt — meinen Versuchen anreiht, sobald man für das entsprechende (hier rechte) Auge Zerstreuungskreise, z. B. durch Einschaltung einer Convexlinse, schafft. In diesem Falle wird die Linie 3 wenigstens abwechselnd unterdrückt, während die Mittellinie 2″ stereoskopisch erhoben bleibt. Sogar breitere Objekte als diese Linie verschwinden unter den gleichen Bedingungen. Der Versuch gelingt auch nach beiden Arten, wenn man an Stelle der Linien je einen oder mehrere Punkte sticht und bei durchfallendem Lichte betrachtet.

  20. Vergleiche Helmholtz, Phys. Optik 93 u. 99.

  21. Graefe-Sämisch Handb. III. 340, Zeile 9 kann demnach manchmal gar keine, ein andermal nur vorübergehende Geltung haben. Dem angeführten A. f. O. II. 2. 177 kann ich nicht entnehmen, dass v. Graefe's Auffassung meine ausschliesst.

  22. Hier and überhaupt in dem ganzen Aufsatze darf, wie mir scheint, die Rücksicht auf den Unterschied von Richtnngslinien und Visirlinien (Helmholtz, Optik 99 und 531) ausser Betracht bleibeu.

  23. z. B. A. f. O. II. 2. 184, Zeile 22 bis 26. — Vergl. dagegen Donders, Refr.-Anom. 217, Zeile 30–34.

  24. Donders, Refr.-An. 462, 3. Absatz. — Das Seite 471, Zeile 35–37 mitgetheilte Experiment erinnert mich an meine Versuchsresultate.

  25. Donders, A.f.O. XIII. 1. 45. — In diesen Anschauungen haben mich ausserdem bekräftigt: Donders, A. f. O. XVII. 2. 1. Volkmann l. c. V. 2, 1. Ob sich in physiologischen Publicationen hierher Gehöriges findet, weiss ich nicht. Gegen Helmholtz' Phys. Optik scheint mir kein Widerspruch zu bestehen.

  26. Die eben vorgetragenen Folgerungen scheinen mir auf eine allgcmeine physiologische Eigenschaft des binoculären Sehaktes hinzuweisen, welche darin besteht, dass die identischen Reizungen der beiden Netzhäute in die Wahrnehmung gehoben, die disparaten Reizungen dagegen in der Wahrnehmung unterdrückt werden können. Um die Tragweite, aber auch die Beschränkung, die im Sinne dieses Satzes liegt, anzudeuten, möchte ich in möglichster Knappheit Folgendes anführen. Die jeweilig vorhandenen gesammten monoculären Projections-richtungen bilden die Grundlage des binoculären Sehaktes. Zum binoculären Einfachsehen sind identische Projectionsrichtungen unerlässlich, aber auch genügend. Bei ungleicher Grösse oder ungleicher Klarheit der Netzhautbilder gehen doch die vorhandenen identischen Projectionsrichtungen in die binoculäre Wahrnehmung ein. Alle disparaten Projectionsrichtungen können aus der binoculären Wahrnehmung activ ausgeworfen werden. Disparate Reizungen verschwinden aus der Wahrnehmung leicht, wenn sie von Objektpunkten stammen, die ausser jenen disparaten auch identische Reizungen geliefert haben. Die Genannten verschwinden am leichtesten, wenn sie selbst in solchen Sehelementen liegen, die auch von andern Objektpunkten in die binoculäre Wahrnehmung eingehende identische Erregungen erhalten haben, — weniger leicht, wenn sie von Sehelementen vermittelt sind, die nicht gleichzeitig identische Reizungen von andern Objektpunkten empfangen haben. Belege für beide Modalitäten geben meine angeführten Versuche. Von Objektpunkten blos disparat entworfene Reizungen können einseitig auch verschwinden. Und selbst Erregungen, die nur auf einem Auge zu Stande gekommen sind, kann man in der binoculären Wahrnehmung ausscheiden. Die beiden letzteren Fälle betreffen die im Text behandelte Hauptfrage nicht, auch möchten darauf gerichtete Versuche den normalen Augen ohne allmählige Einübung schwer gelingen. Doch kann es fortdauernde Bemühung darin zur höchsten Leistung bringen, wie Fälle von Strabismus alternans wenigstens für die eine Modalität dies erweisen. Für die andere Modalität darf ich als Beweis anführen, dass es mir nach wiederholten Versuchen bei sehr ruhig und zuwartend gehaltenen Blicklinien jetzt gelingt, die Linie 3 aus Donders Versuch (A f. O. XIII. 1. 14. Fig. VI) zum Verschwinden zu bringen (und zwar ohne Convexglas, wie ich noch auf S. 161 anführte), ebenso die Punkte 2′ und 2″ in dem unter No. 7 angeführten Versuche. Normale Augen kommen kaum in die Lage, die Wahl nach den identischen Projectionsrichtungen und die Hemmung der disparaten Reizungen zu bethätigen. In mancherlei pathologischen Fällen aber, wie angeführt wurde, erweist sich die im normalen nervösen Apparat vorhandene Fähigkeit als sehr nützlich und entwickelungsfähig. Einen Nachtheil bringt deren Ausübung nur dann, wenn alle Erregungen der einen Netzhaut aus der Wahrnehmung fortdauernd verdrängt werden. In die Vorstellung eines medianen Doppelauges kann ich die behandelte Eigenschaft des binoculären Sehaktes nicht einfügen. Auch die „Verarbeitung von Zerstreuungskreisen” wird durch sie nur soweit begründet, als das Abstossen von disparaten Theilen der Zerstreuungskreise beim binoculären Sehen in Frage kommt. Für die Verbesserung des Sehens nach beiderseitig identisch gelegenen mehrfachen, von je einem Objektpunkte ausgehenden Reizungen, ebenso für eine klarere Wahrnehmung im einäugigen Sehen leistet sie nichts.

  27. Helmholtz zieht darum die Probe auf Grundlage der Farbenzerstreuung vor. Phys. Optik 101 und 128.

  28. Am besten bekannt dürften die Fälle von Ad. Weber im Arch. f. O. VIII. 1. 337 und Alfred Graefe XI. 1. 209 sein.

  29. l. c. Ob er sonst Nachahmer hat und seine Operation (nach 11 Jahren) noch ansübt, ist mir unbekannt.

  30. Mit den von Pope (l. c.) aufgestellten Indicationen stehe ich insoweit im Widerspruche, als er entzündliche Complicationen von Seite des Uvealtractus nicht für eine Contraindication ansieht.

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Schulek, W. Die optischen Verhältnisse bei Doppelpupillen. Graefe's Arhiv für Ophthalmologie 28, 108–182 (1882). https://doi.org/10.1007/BF01694087

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