Zusammenfassung
Es werden zwei Begriffe: „Homogenität des Raumzeitkontinuums“ und „Kovarianz der Gleichungen“, wie sie in der Relativitätstheorie gebraucht werden, definiert und erläutert. Es wird gezeigt, doss die beiden Begriffe wesentlich verschieden sind und in Form nichtäquivalenter mathematischer Bedingungen ihren Ausdruck finden. Trotzdem werden beide Begriffe sowohl von Einstein, als auch in der Literatur über Relativitätstheorie mit einem und demselben Wort „Relativität“ bezeichnet. Der Missgebrauch des Wortes „Relativität“ bedeutet nicht nur einen terminologischen Fehler, sondern spricht auch von einem ungenügenden Verständnis der Grundidee der Relativitätstheorie, besonders der sog. allgemeinen Relativitätstheorie. Versteht man unter „Relativität“ Homogenität des Raumes, so ist in der sog. allgemeinen Relativitätstheorie überhaupt keine Relativität vorhanden. Versteht man dagegen unter „Relativität“ Kovarianz der Gleichungen, so steckt in jener Theorie nicht mehr Relativität, wie z. B. in den unrelativistischen Bewegungsgleichungen, welche ebensogut eine allgemein-kovariante Formulierung gestatten (Lagrangesche Gleichungen 2-ter Art). Die Bezeichnung „allgemeine Relativitätstheorie“ ist daher irrefuhrend. Die geniale Theorie Einsteins ist eine reine Gravitationstheorie.
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„Вопросы φилосоφии“, No 4, стр. 131, Москва 1955. („RhilosophischeFragen“ No 4, S. 131, Moskau 1955. Ins Deutsche über setzt vom Verfasser).
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Fock, V.A. Homogenität, Kovarianz und Relativität. Czech J Phys 7, 255–261 (1957). https://doi.org/10.1007/BF01688025
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