Zusammenfassung
Es wurden die Aktionsströme der ösophagusmuskulatur des Kaninchens untersucht, die vom dritten Viertel des freigelegten ösophagus bei Reizung eines peripheren Vagusstumpfes mit Einzelinduktionsströmen abgeleitet wurden.
Bei Ableitung von einer intakten Oberflächenstelle und dem thermischen Querschnitt erhält man Schwankungen des sehr schwachen Längsquerschnittstromes, die entweder dem Typus der einphasischen Aktionsströme eines Säugetierskelettmuskels entsprechen, oder solche, an denen neben der ersten rasch verlaufenden Schwankung noch eine zweite, auffallend träge Phase auftritt, die höchstwahrscheinlich auf eine Reaktion glatter Muskelfasern entweder in der Muscularis mucosae oder in der äusseren Längsschicht zurückzuführen ist.
Da diese Muskelfasern gegen das Magenende des ösophagus an Zahl immer mehr zunehmen, ist die Reaktion dieser Fasern um so kräftiger, je weiter magenwärts die Ableitungsstelle am ösophagus liegt. Oft geraten glatte Fasern nur an den der Querschnittelektrode benachbarten ösophaguspartien merklich in Erregung, wodurch Aktionsstromkurven resultieren, die das Auftreten träger positiver Schwankungen vortäuschen.
Die Anstiegzeit der Aktionsströme dieser glatten Muskelfasern beträgt bei einer Temperatur des ösophagus von etwa 30‡ zwei bis drei Zehntel Sekunden, bei tieferen Temperaturen wesentlich mehr.
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v. Brücke, E.T., Inouye, T. Beiträge zur Physiologie der autonom innervierten Muskulatur. Pflüger's Arch. 145, 152–169 (1912). https://doi.org/10.1007/BF01687087
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01687087