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Zusammenfassung

Die vorstehenden Versuche enthalten zunächst Bestätigungen, erstens für die Lehre Hitzig's, nach welcher die längst bekannte nach Verletzung der motorischen Region auftretende hemiamblyopische Sehstörung ausbleibt, wenn vorher eine Verletzung im Bereiche des Oceipitallappens gesetzt worden war; zweitens für die Lehre von Imamura, nach welcher jene hemiamblyopischen Sehstörungen, die nach Läsionen der motorischen Region oder nach beschränkten Rindenexstirpationen im Gebiete des Occipitallappens auftreten und, wie auch schon bekannt war, nach Tagen oder Wochen wieder verschwinden, neuerdings manifest werden, um nicht mehr zu vergehen, wenn man nachträglich das Corpus callosum durchtrennt. Diese Sehstörungen sind dauernder Natur, wenn man gleichzeitig die Läsion der Rinde und die Durchtrennung des Balkens vornimmt. Es wird dadurch neuerdings der Satz erhärtet, dass die Restitution der Sehfunktionen für die betreffende Sehfeldhälfte, welche bei den genannten Verletzungen regelmässig eintritt, durch Balkenfasern vermittelt wird.

Meine Untersuchungen haben es weiter als unzweifelhaft erwiesen, dass bei dieser Restitution der Sehfunktionen, mögen sie durch eine Verletzung der vorderen oder durch eine solche der hinteren Grosshirnrinde entstanden sein, die Fasern des vorderen Balkenanteils keine Rolle spielen, diese Rolle vielmehr ausschliesslich dem hinteren Anteile des Balkens zufällt. Die Grenze dieser beiden Anteile dürfte näherungsweise in der Mitte seiner Länge liegen.

Ich konnte es ferner wenigstens sehr wahrscheinlich machen, dass die Balkenfasern, welche als Träger der genannten Funktion zu betrachten sind, ihren Weg von der Rinde des Occipitallappens durch den Balken nach der anderen Hemisphäre nehmen, und nicht etwa von subkortikalen Sehganglien ausgehen.

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Zum Schluss sei es mir gestattet, dem Vorstande des Physiologischen Instituts, Herrn Prof. Sigm. Exner und Herrn Privatdozenten Karplus, ersterem für die freundliche Anregung zu dieser Arbeit, letzterem für die Unterstützung bei der Ausführung derselben meinen besten Dank auszusprechen.

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Yoshimura, K. Über die Beziehungen des Balkens zum Sehakt. Pflüger, Arch. 129, 425–460 (1909). https://doi.org/10.1007/BF01686655

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