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Zur Pathologie der Stellreflexe

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Auch beim Menschen kommt Schiefhaltung des Kopfes nach einseitigem Labyrinthausfall vor. Dabei wird das gesunde Labyrinth oben getragen.

  2. 2.

    Der Halsstellreflex wird enthemmt, wenn der Nacken schmerzhaft ist, z. B, bei vielen Fällen mit Kleinhirngeschwülsten.

  3. 3.

    Der Halsstellreflex kann auch durch zentrale Erkrankungen enthemmt werden.

  4. 4.

    Hierbei spielt offenbar eine abnorme seelische Einstellung des Kranken auf die Situation eine besondere Rolle.

  5. 5.

    Das Aufstehen kann durch periphere Erschwerungen der Bewegungen sich zum primitiven Typ zurückbilden.

  6. 6.

    Es gibt einen Symptomenkomplex, der aus positivem Halsstellreflex, primitiver Form des Aufstehens und Erschwerung bis Unmöglichkeit des aufrechten Stehens einhergeht. Für diesen Symptomenkomplex wird der Name „quadrupedales Syndrom“ vorgeschlagen.

  7. 7.

    Das quadrupedale Syndrom findet sich bei Verzögerung der motorischen Entwicklung bei Kindern mit verschiedenartigen Krankheiten des Z.N.S. aber auch bei Erwachsenen mit Erkrankungen des Großhirns.

  8. 8.

    Die zum Aufstehen aus Rückenlage führenden Stellreflexe können bei verschiedenen organischen Nervenleiden insbesondere bei amyostatischen Erkrankungen stärker gehemmt oder enthemmt sein als normal.

  9. 9.

    Bei Parkinsonismus und Chorea können die Stellreflexe ganz normal sein.

Die Arbeit wurde mit Unterstützung der Rockefellerstiftung ausgeführt.

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Diese Arbeit stellt das zweite Kapitel der Habilitationsarbeit des Verfassers „Studien zum Aufbau der menschlichen Motorik“ dar. Das erste Kapitel „Normale Bewegungs- und Lagereaktionen beim Kinde“ erschien 1924 in dieser Zeitschrift, das dritte „Enthirnungsstarre“ 1927. Das letzte Kapitel „Die Beziehungen der extrapyramidalen Symptomenkomplexe zu den Lage- und Bewegungsreaktionen und zu den Stammganglien“ wird in einer weiteren Mitteilung erschenen.

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Schaltenbrand, G. Zur Pathologie der Stellreflexe. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 105, 133–176 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01677892

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