Zusammenfassung
-
1.
Die Reaktion des Hauptstromrauches hat beim Rauchprozess einen Einfluß auf die Menge des chemisch veränderten Nicotins in der Glutzone. Beim sauren Hauptstrom werden größere Mengen zersetzt als beim alkalischen. Stark alkalischen Hauptstrom liefernde Tabake lassen fast alles Tabaknicotin im Rauch auftreten, wenn die daraus gefertigten Zigaretten auf Stummellänge von 15 mm verraucht werden.
-
2.
Verraucht man die Zigaretten dem natürlichen Rauchvorgang angepaßt restlos, so findet eine größere Zersetzung des Nicotins statt als bei Hinterlassung eines Stummels.
-
3.
Im Stummel findet eine Anreicherung des Alkaloids satt. Diese erhöht sich bei alkalischem Hauptstrom.
-
4.
Die Feuchtigkeit des Tabaks hat keine wesentliche Wirkung auf die Zersetzbarkeit des Nicotins in der Glutzone, läßt aber einen Einfluß auf die Verteilung erkennen.
-
5.
Auf Grund vorliegender Versuche kann man die Verteilung des Nicotins in den verschiedenen Rauchpartien ganz allgemein, wie folgt, annehmen:
-
6.
Der als Ammoniak im Gesamtrauch auftretende Stickstoff beträgt etwa 50% und sogar bei alkalischem Hauptstrom liefernden Tabaken über 50% des Gesamt-Tabakstickstoffes. In den Hauptstrom gehen nur kleine Mengen über, während der Nebenstrom 80% bezw. über 90% hiervon enthält.
This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.
References
Diese Zeitschrift 1931,62, 95; 1932,64, 263; 1933,65, 566.
Zeitschr. angew. Chem. 1932,45, 672.
Biochem. Zeitschr. 1932,254, 94.
Chem.-Ztg. 1934,58, 206.
Zeitschr. angew. Chem. 1934,47, 214.
Chem.-Ztg. 1934,58, 279, 310.
Fachliche Mitteilungen der österreichischen Tabakregie 1931, 2. Heft, S. 1.
Diese Zeitschrift 1932,64, 164.
Diese Zeitschrift 1933,66, 501.
Die 3 ersten Flaschen enthielten je 50 ccm Schwefelsäure und die beiden letzten 100 ccm. Außerdem enthielt die erste Flasche 50 ccm Chloroform.
Die aus Zigarrentabak hergestellten Zigaretten besaßen ein Gewicht von 0,9–1 g je Stück.
Die Fällung des Nicotins nach der Destillation der Rauchlösung habe ich schon bei meinem in Bremen gehaltenen Vortrag empfohlen (Vergl. Diese Zeitschrift 1932,64, 165), da anderenfalls kleine Nicotinmengen ungefällt bleiben. or4)|Diese Zeitschrift 1927,54, 60.
Die Werte aus Pikrat- und Jodeosinzahl differierten in den meisten Fällen nur in der dritten Dezimale.
J. König, Chemie der menschl. Nahrungs- und Genußmittel3, III, S. 314.
Zeitschr. angew. Chem. 1932,45, 672.
Zeitschr. angew. Chem. 1931,44, 682.
Zeitschr. angew. Chem. 1934,47, 215.
In dem nur mit Magnesiumoxyd alkalisierten Tabak bleiben kleine Mengen Nicotin undestillierbar. Vergl. diese Zeitschrift 1932,64, 474; Pharm. Zentralhalle 1933,74, 253.
Diese Zeitschrift 1927,54, 60.
Landw. Versuchsstationen 1900,54, 327.
Diese Zeitschrift 1933,65, 566.
Die Bestimmung der Schmelzpunkte (unkorr.) der Dipikrate ergab für die aus dem Hauptstrom 219–221°, dem Nebenstrom 220–221,5° und dem Stummel 221–222°.
o. St.=ohne Stummel.
Die ursprüngliche Reaktion der Java-Tabake war gegen Lackmuspapier neutral bis amphoter, während die der anderen Tabake sauer war, wie es im allgemeinen bei den orientalischen Tabaken der Fall ist.
Vergl. auch Fachliche Mitteilungen der Österreichischen Tabakregie 1930, Heft 2, S. 13; 1932, Heft 3, S. 6.
Diese Zeitschrift 1932,64, 269.
Hiermit soll nicht gesagt werden, daß alle sauren Hauptstrom liefernden orientalischen Tabake von guter Qualität sind.
Ukrain. chem. Journ. 1930,5, Techn. Teil, 167; Chem. Zentralbl. 1931, I, 3526.
Die Arbeit liegt bereits zum Abdruck bei dieser Zeitschrift vor.
Diese Zeitschrift 1932,64, 269.
Chem.-Ztg. 1934,58, 279, 310, 543.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Pyriki, C. Über das Auftreten von Nicotin im Zigarettenrauch IV. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 68, 420–431 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01677822
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01677822