Beobachtungen über Fremdkörper in Enten- und Bläßhuhnnestern

Zusammenfassung

Von 387 Nestern der Stockente(Anas platyrhynchos), Schnatterente(A. strepera), Tafelente(Aythya ferina) und Reiherente(A. fuligula) enthielten 68 (= 17,5%) Fremdkörper, und zwar Steine und Gehäuse von Weinbergschnecken(Helix pomatia). Erstgelege und Nachgelege waren etwa gleichhäufig belegt. Auch vom Bläßhuhn(Fulica atra) konnten einige Nester mit Fremdkörpern gefunden werden.

Besonders häufig fanden sich Einzelsteine von etwa Eigröße oder mehrere kleine Steine in den Entennestern. Größtenteils gerieten die Steine von der Nestunterlage her zufällig ins Nest, doch wurden von den ♀♀ andererseits auch Steine und Schneckenhäuser eingetragen bzw. eingerollt. Vielfach blieben die Fremdkörper die ganze Brütezeit über im Nest.

Populationsdynamisch wirken sich die ins Nest geratenen Fremdkörper nachteilig aus, da sie nicht zur Nestausstattung dienen, sondern vielfach die Stelle eines Eies im Nest einnehmen (s. Abb. 2) und dadurch offenbar die Legetätigkeit der ♀♀ beeinflussen (Tab. 1). Weiterhin erhöht sich die Gefahr des Herausrollens und Zerdrückens der Eier.