Zusammenfassung
Haussperling und Bergfink wurden in 2 Gruppen (♂♂ und ♀♀) 1 bis 1 1/2 Jahre lang untersucht. In regelmäßigen Abständen wurde das Körpergewicht (2tägig), der Gaswechsel (14tägig) und der Gesamtumsatz (10tägig) des einzelnen Vogels bestimmt.
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1.
Zwischen den Geschlechtern besteht kein statistischer Unterschied im Energiehaushalt.
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1.
Zwischen den Geschlechtern besteht kein statistischer Unterschied.
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2.
Ein Vergleich aller 3 Meßdaten zeigt, daß die Fettablagerung im März/April beim Bergfinken zur Zeit einer günstigen Energiebilanz erfolgt, hervorgerufen durch erhöhte Nahrungsaufnahme. Beim Sperling wird eine Fettablagerung vermutlich durch die frühzeitiger einsetzende Keimdrüsenaktivität gestört. Eine Regulierung des Fettstoffwechsels durch den Hypophysenvorderlappen wird vermutet.
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3.
Während der Fortpflanzungszeit (Mai-Juli) und der Mauser (August) sind die Bergfinken nicht fett. Ihr Körpergewicht steigt erst im September und fällt wiederum im November. Das Gewicht des Sperlings nimmt im August leicht zu. Aber auch bei ihm erfolgt erst nach der Mauser im September eine stärkere Zunahme (Diagr. 1). Diese herbstliche Fettablagerung, die beim Bergfinken stärker als beim Haussperling ist, kommt bei niedrigem Ruheumsatz, hohem RQ, aber unverändertem Nahrungsverbrauch zustande. Eine hormonale Regulierung des Stoffwechsels wäre insofern denkbar, als im Herbst die Gonaden und Schilddrüsen fast völlig inaktiv sind und keine Steigerung des Ruheumsatzes bewirken; infolgedessen wäre ein sparsamer Energieverbrauch möglich.
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4.
Schwankungen im Gewicht und Umsatz sind beim Bergfinken größer als beim Haussperling. Jener kann wahrscheinlich im Körper sehr viel schneller Fett ablagern als dieser — günstige Nahrungsbedingungen vorausgesetzt. Beim Sperling scheinen Fettvorräte des Körpers langsamer als beim Bergfink verbraucht zu werden, falls die Außenbedingungen ungünstig werden. Daraus ließe sich u. a. die Widerstandsfähigkeit erklären, die es dem Sperling ermöglicht, in seinem Brutgebiet zu überwintern, was der Bergfink nicht kann. Er kann dafür in den Zugzeiten sein Gewicht schnell steigern, was ihm sicherlich für seine Wanderungen zugute kommt.
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Rautenberg, W. Vergleichende Untersuchungen über den Energiehaushalt des Bergfinken(Fringilla montifringilla L.) und des Haussperlings(Passer domesticus L.). J Ornithol 98, 36–64 (1957). https://doi.org/10.1007/BF01677167
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