Zusammenfassung
An Hand von Theorie und Versuchen wird gezeigt, daß es möglich ist, unter Zuhilfenahme von parallel geschalteten Schwingungskreisen mit verschiedener Eigenfrequenz und, eines speziell konstruierten Dynamometers ein Meßinstrument zu schaffen, welches die Oberschwingungen von Wechselströmen und -Spannungen in % der Grundwelle direkt anzeigt. Seine Handhabung ist sehr einfach. Es kann, da Anschluß an Strom- und Spannungswandler zulässig ist, auch direkt zur Messung in Hochspannungsnetzen verwendet werden.
Das Instrument liefert zuverlässige Werte für Oberwellen, die größer sind als 1 bis 1,5% der Grundwelle. Die Meßgenauigkeit ist dort ungefähr 1/3 bis 1/4 des Eigenwertes. Mit der Größe der gemessenen Oberwelle nimmt sie aber sehr rasch zu und erreicht bald die normale Genauigkeit von technischen Meßinstrumenten mit Fadenaufhängung. Damit wird das beschriebene Verfahren von der Des Coudresschen Methode für kleine Werte (unter 2%) an Genauigkeit erheblich übertroffen, es erlaubt auch nicht die Messung der Phasenwinkel zwischen Grund- und Oberwellen. Dafür darf wohl behauptet werden, daß es die bekannten Methoden an Einfachheit der Handhabung und Raschheit der Aufnahme übertrifft. Das Dynamometer ist trotz seiner Empfindlichkeit leicht transportfähig; das Anlegen des Instrumentes an den zu analysierenden Strom oder die Spannung ist ebenso einfach wie für einen Strombzw. Spannungsmesser.
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Roth, A. Ein neues Meßinstrument zur direkten Analyse von Wechselströmen. Archiv f. Elektrotechnik 6, 388–406 (1918). https://doi.org/10.1007/BF01676088
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01676088