Zusammenfassung
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1.
Das Chlormetakresol (Lysochlor) ist ein mächtiges Desinfectionsmittel. Insbesondere schnell vernichtet es vegetative Spaltpilze, darunter die Eiterkokken.
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2.
Da seine Wirkung, wie die der übrigen Kresole, in eiweisshaltigen oder seifenhaltigen Medien kaum geringer ist, eignet sich in Anbetracht seiner starken baktericiden Kraft ganz besonders zur Hautdesinfection.
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3.
Das Chlormetakresol wirkt am stärksten in Alkohol, noch besser in Alkohol-Acetongemisch (nach v. Herff).
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4.
Zur Desinfection der Haut eignet sich von den Schnelldesinfectionsmethoden die v. Herff'sche am besten. Diese wird durch die Zugabe von 1 proc. Chlormetakresol noch verbessert und beschleunigt, so dass man in 3 1/2 bis 4 Minuten genügende Keimarmuth der Haut erzielen kann. Die Fromme-Gawronsky'sche Gummihandschuhmethode kann durch das Chlormetakresol-Alkohol-Acetongemisch um die Hälfte der dazu nöthigen Zeit (4 Min.) verkürzt werden.
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5.
Wegen der stark baktericiden Kraft der wässerigen Lösungen und wegen geringerer Giftigkeit (s. Laubenheimer) wird sich das Chlormetakresol zu desinficirenden Spülungen sehr gut gebrauchen lassen.
Wegen dieser Vorzüge wäre es keine verlorene Mühe, das Chlormetakresol in anderen therapeutischen Beziehungen zu erproben.
Literatur
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Konrád, E. Das Chlormetakresol in der Desinfectionspraxis und die Schnelldesinfection. Arch. Gynak. 91, 243–255 (1910). https://doi.org/10.1007/BF01674817
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01674817