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Über das Heimfinden von Käfigtauben über Kurzstrecken

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Journal für Ornithologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

21 Tauben, die seit dem halbflüggen Zustand ihr Leben in einer geräumigen Voliere verbracht hatten, wurden in einer Entfernung von 22 km vom Heimatort einzeln aufgelassen. 5 Tauben waren am Auflaßtag zurück, 6 am Tag danach, 3 noch einen Tag später, eine kam nach 10 Tagen, 6 blieben aus. Eine der 6 ausgebliebenen wurde auf der Strecke gefunden (Abb. 2). Dieses Ergebnis liefert schon für sich allein einen starken Hinweis auf gerichtetes Heimfinden, das nicht durch Landschaftskenntnis erklärt werden kann.

Die Beweiskraft der Heimkehrergebnisse wird zwingend, wenn sie mit dem Heimkehrerfolg von im Winter aufgelassenen, frei gehaltenen Erstfliegern auf derselben Strecke verglichen werden. Letztere mußten über weit bessere Geländekenntnisse verfügen als die Käfigtauben, außerdem sind sie physisch überlegen. Tatsächlich ist jedoch ihr Heimkehrerfolg geringer.

Von 8 Käfigtauben, die aus 2,8 km aufgelassen wurden, kehrte eine einzige stracks zum Käfig zurück, obwohl sie ihn auf dem der Beobachtung zugänglichen Teil der Strecke gar nicht sehen konnte. Die übrigen 7 flogen zögernd und stark streuend ab, jedoch kehrten 6 binnen 1 bis 6 Stunden zum Käfig zurück, die siebente ging verloren. Das Gelände, von dem aufgelassen wurde, konnte von den Tauben während ihres Käfigdaseins nicht eingesehen werden, da ein Deich, höher als der Käfig, dazwischen lag.

Dieser Versuch zeigt vor allem, daß Käfigtauben nicht imstande sind, aus 2,8 km ihren Käfig mittels des Gesichtssinnes zu identifizieren.

Der quantitative Vergleich mit den Heimkehrergebnissen der aus 2,8 km aufgelassenen Käfigtauben liefert die Handhabe zu einer weiteren Beweisführung dafür, daß die aus 22 km aufgelassenen Käfigtauben sich vorwiegend einer anderen Orientierungsmethode als die ersteren bedient haben mußten.

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Zitierte Schriften

  • Kramer, G. u.v. St. Paul, U. (1954): Das Heimkehrvermögen gekäfigter Brieftauben: Der Orn. Beob. 51, 1954, S. 3 bis 12.

    Google Scholar 

  • - (1956) Weitere Erfahrungen über den „Wintereffekt“ beim Heimfindevermögen von Brieftauben. Diese Zs., dieses Heft, S. 353.

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Kramer, G., von St. Paul, U. Über das Heimfinden von Käfigtauben über Kurzstrecken. J Ornithol 97, 371–376 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01673108

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