Zusammenfassung
Paarbildung und Auswahl der Bruthöhle aus einem Angebot von mehreren Höhlen bei einem Gartenrotschwanz-Paar wurden beobachtet. Beide Vögel waren individuell kenntlich.
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1.
Ankunft des ♂ und Besitznahme des Territoriums am 9. oder 10. April. Markierung des Territoriums durch eifrigen Motivgesang. Loses Interesse des ♂ für drei mögliche Nisthöhlen.
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2.
Ankunft des ♀ am 24. April. Das erste ♀ bleibt von der Ankunft im Territorium an beim ♂. Die Paarbildung vollzieht sich an einem Tage mit dem ersten im Territorium eingetroffenen ♀.
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3.
Sofort nach Ankunft des ♀ markante Verhaltensänderung beim ♂. Der Motivgesang sistiert spontan, geht über in eine stark sexuell motivierte, formal veränderte Kurzform. Die Quantität des täglichen Gesangsausstoßes vermindert sich drastisch mit dem Augenblick des Eintreffens eines ♀ und bleibt ungefähr auf diesem Niveau bis zum Ende der Brutphase.
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4.
Das ♂ zeigt dem ♀ gleich nach dessen Eintreffen nacheinander verschiedene Nisthöhlen. Demonstration durch Vorweisen der weißen Stirn als ♀ oberhalb des ♂ sitzt.
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5.
♀ bleibt im Territorium des ♂, hält sich am ersten Tag ganz an dessen zentralen Teil. ♀ geht am 1. Tag auch selbständig auf die Inspektion von Nisthöhlen.
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6.
Als Bruthöhle benutzt wird nicht die vom ♂ zuerst intensiv gezeigte Höhle, sondern die, für die das ♂ schon vor Eintreffen des ♀ das größte Interesse bekundet hatte. Diese Höhle wird dem ♀ erst nach Stunden gezeigt. Sie entsprach wahrscheinlich am genauesten den Anforderungen der Art an einen optimalen Nestplatz.
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7.
Nestbaubeginn zwei Tage nach Eintreffen des ♀. Nestbau wahrscheinlich in drei Tagen. Erstes Ei 7 Tage nach Ankunft des ♀.
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8.
Nach erfolgreicher Brut wird im zweiten Junidrittel vom Brutpaar das Territorium aufgegeben. Paar zuletzt am 21. Juni dort gesehen. Dauer der Besetzung des Territoriums durch das ♂ maximal 74 Tage.
Literatur
Buxton, J. (1950): The Redstart. Collins, London.
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Diesselhorst, G. Ankunft des Weibchens, Paarbildung und Wahl der Nisthöhle beim Gartenrotschwanz(Phoenicurus phoenicurus) . J Ornithol 109, 396–401 (1968). https://doi.org/10.1007/BF01671572
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01671572