Zusammenfassung
Im Buchenwald des Naturschutzgebietes Serrahn (Mecklenburg) achtete Verf. seit 1949 auf den Zwergschnäpper. 1956 und 1957 brüteten dort über 12 Paare.
Ankunft frühestens am 9. Mai. Als Erste erscheinen vorwiegend ältere (rotkehlige) ♂ ♂. Den ersten ♂ ♂ folgen sehr bald die ersten ♀♀.
Balzflug, Zeigen der Nisthöhle, Copula sowie Variationen des Neststandes werden beschrieben.
Fast stets baute nur das ♀, in einem Falle 3 Tage lang. Während der Bauzeit setzt das ♂ ♂ seine Singflüge eifrig fort. Gepaarte ♂ ♂ verstummen, sobald ihr ♀ begonnen hat, fest auf dem Gelege zu brüten. Nur Junggesellen singen den ganzen Sommer über.
An einem günstig gelegenen Nest wurde das Verhalten des Paares vom 4.(?) Bruttag ab bis zum Ausfliegen der Jungen (im Alter von 13 Tagen) aus einem dicht davor angebrachten Schirm genau beobachtet und aufgezeichnet. Nach dem Verlassen des Nestes suchen die Jungen unter Führung ihrer Eltern die nächste Dickung auf. Sobald sie selbständig geworden sind, beginnt die Jugendmauser, 3 Wochen danach die Wanderung ins Winterquartier. Die letzten Zwergschnäpper verschwanden meist vor Mitte September.
Angaben über Gesang, Bedeutung der Rufe, Nahrung.
Attrappen-Versuche am Nest ergaben, daß die Eltern genau zwischen dem (gefährlichen) Sperber und dem (ungefährlichen) Kuckuck zu unterscheiden wußten und ihnen gegenüber unterschiedliche Alarmlaute brachten. Tannenhäher und Wacholderdrossel lösten keine Abwehr-Reaktion aus.
Literatur
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Weber, H. Beobachtungen am Nest des Zwergschnäppers(Muscicapa parva) . J Ornithol 99, 160–172 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01671500
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