Zusammenfassung
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1.
Das erste Glied des zweiten Fingers am Flügelskelett verschiedener Vögel trägt am distalen ulnaren Rand einen mehr oder weniger entwickelten Fortsatz(processus internus indicis), der bei anderen Arten vollständig fehlt.
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2.
Dieser Fortsatz dient zur Führung der Sehne desm. interosseus palmaris, der das zweite Glied des zweiten Fingers adduciert (in die Ebene des Flügels zurückzieht). Das Vorhandensein eines Fortsatzes bedingt größeren Nutzeffekt der Zugkraft desm. inteross. palmaris, was bei starker Flugbelastung der distalen Handschwinge von Bedeutung ist.
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3.
Infolgedessen ist derproc. internus indicis besonders stark bei Vögeln mit langen und spitzen Flügeln, insbesondere bei schnell und aktiv fliegenden Formen entwickelt.
Literatur
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Stegmann, B. Der Processus internus indicis im Skelett des Vogelflügels. J Ornithol 104, 413–423 (1963). https://doi.org/10.1007/BF01671057
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