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Beitrag zur Verhaltensbiologie des Weidenlaubsängers(Phylloscopus collybita)

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Der Brutzyklus beim Weidenlaubsänger wird beschrieben.

  2. 2.

    Neben den verschiedenen Lautäußerungen der Alt- und Jungvögel lassen sich beim ♂ fünf Gesangstypen unterscheiden.

  3. 3.

    Während der Anpaarungszeit ist von beiden Geschlechtern das ♂ eindeutig der aktive Teil. Die Aufforderung zur Begattung kann sowohl vom ♂ als auch vom ♀ ausgehen.

  4. 4.

    Anpaarungszeit und Balz sind durch häufige Verfolgungsflüge zwischen ♂ und ♀ gekennzeichnet. Außerdem fallen das Flügelschlagen beider Geschlechter, verschiedene Erregungslaute und ferner die charakteristischen Gesangsarten des ♂ auf.

  5. 5.

    Verfolgungsflüge können sowohl den Nestbau- als auch den Bruttrieb des ♀ stimulieren.

  6. 6.

    Die Bindung des ♂ an das Nest und die Eier ist wenig ausgeprägt.

  7. 7.

    Die Nestlinge werden vom ♀ allein oder von beiden Altvögeln betreut, wobei der Fütterungsanteil des ♂ stets geringer bleibt als der des ♀. Die Triebhandlungen des ♂ beim Füttern sind zuweilen unkoordiniert.

  8. 8.

    Die flüggen Jungen werden vom ♀ allein oder von beiden Eltern gemeinsam gefüttert. Nicht selten betreuen beide Altvögel getrennt je einen Teil der Jungen.

  9. 9.

    Das Verhältnis der ♂ ♂ zu den ausgeflogenen Jungen ist außerordentlich unterschiedlich. Nie konnten beim ♂ so ausgeprägte Führungseigenschaften wie beim ♀ beobachtet werden.

  10. 10.

    Spätbruten werden besonders lange geführt.

  11. 11.

    Das Selbständigwerden der Jungen äußert sich vor allem in der zunehmenden Befähigung zu selbständigem Nahrungserwerb und in der allmählich abnehmenden Bindung an den Altvogel.

  12. 12.

    Die Jungen der Erstbruten verlassen nach dem Ende der Führungszeit das Brutrevier.

  13. 13.

    Im September zeigen viele Weidenlaubsänger ausgeprägtes Anpaarungsverhalten, das um den Monatswechsel September/Oktober nachläßt.

  14. 14.

    Die Erörterung des Verhaltens von ♂ und ♀ während der Brutzeit führt zu der Vermutung, daß beim ♂ des Zilpzalps im Verlaufe der artlichen Differenzierung innerhalb der GattungPhylloscopus die Bindung an seine Jungen in besonders starkem Maße verlorengegangen ist.

  15. 15.

    Die Herbstbalz des Weidenlaubsängers wird diskutiert in Hinblick auf die Vollständigkeit der Verhaltensweisen und auf mögliche Zusammenhänge mit dem Spieltrieb, dem Zustand der Keimdrüsen und dem Zugtrieb.

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Homann, P. Beitrag zur Verhaltensbiologie des Weidenlaubsängers(Phylloscopus collybita) . J Ornithol 101, 195–224 (1960). https://doi.org/10.1007/BF01670640

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