Zusammenfassend ergibt sich für die erste Zeit nach dem Verlassen des Nestes
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1.
Die Jungen verliessen kurz nacheinander das Nest und waren vom ersten Augenblick an sehr beweglich.
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2.
Sie strebten erst einmal nach allen Richtungen auseinander.
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3.
Das typische Schwanz-Zucken war bereits ausgeprägt.
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4.
Die Mehrzahl der Jungen fand sich nach einiger Zeit wieder in Nestnähe zasammen.
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5.
Die Altvögel waren im Augenblick des Ausfliegens nicht anwesend. Sie hatten keinen Einfluss auf das Verlassen des Nestes und auf die Richtung des Abstreichens der Jungen während der ersten Stunden.
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6.
Die Jungvögel hatten bereits 90 Minuten nach dem Ausfliegen das Nestrevier endgültig verlassen.
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7.
Das Männchen stellte sich rasch auf die neue Situation um, das Weibchen aber zeigte eine individuelle Störung im Ablauf der Triebhandlungen, da es anfangs den Kontakt mit den Jungen vollkommen verlor.
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8.
Färbung und Stillsitzen der Jungen sind ganz ausgezeichnete Tarnmittel.
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9.
Ein Fliegenlernen findet nicht statt.
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10.
Der Uebergang vom Sperren zur selbständigen Nahrungsanfnahme ist eine Triebdressurverschränkung.
Erwaähnte Schriften
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v. Treuenfels, H. Zur Biologie und Psychologie des Weidenlaubsängers(Phylloscopus collybita) . J Ornithol 88, 509–536 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01670582
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