Zusammenfassung
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1.
Der Phasenwechsel von Wachsein und Schlafen ist ein elementares Geschehnis. Er ist in gleicher Weise ein vegetativer und zur Erhaltung des Lebens notwendiger Vorgang wie die Regulation des Stoffwechsels, des Temperatur-, des Wasserhaushaltes und anderer vegetativer Funktionen.
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2.
Diese Auffassung zwingt dazu, ein Bestehen neuraler Zentren für die Regulation des Schlaf-Wachmechanismus anzunehmen. Analogieschlüsse machen es wahrscheinlich, da\ diese Zentren im Zwischenhirn gelegen sind.
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3.
Zahlreiche Beobachtungen klinischer wie anatomischer Art, über die im einzelnen berichtet wird, stützen die Annahme, da\ im Grau um den 3. Ventrikel eine Stelle gelegen ist, von der aus die Regulation erfolgt.
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4.
Eine beachtenswerte BestÄtigung der aus klinischen wie anatomischen Tatsachen abzuleitenden Auffassung liefern die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen.
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5.
Welcher Kerngruppe des Zwischenhirns speziell die Regulation zukommt, bleibt einstweilen unbekannt.
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6.
Die Wechselbeziehungen zwischen jenen Zentren im Zwischenhirn und gewissen Zentren im Gro\hirn sind mannigfach.
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7.
Das endokrine System beeinflu\t den Schlaf-Wachmechanismus weitgehend. Jeder Organismus hat die seiner Konstitution eigene Schlaf-Wachkurve.
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8.
Die Einstellung auf das Schlafproblem vom lokalisatorischen Standpunkt aus bringt das vielfÄltige Geschehen wÄhrend des Phasenwechsels von Wachsein und Schlafen dem VerstÄndnis nÄher.
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Pette, H. Zur Klinik und zur Anatomie der Schlafregulationszentren. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 105, 250–275 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01668429
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01668429