Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit verfolgt den Zweck, die Ursachen der beim Ausschalten von leerlaufenden Asynchronmotoren und Transformatoren auftretenden überspannungen zu erforschen. Da die streng mathematische Behandlung der Frage ohne genaue Kenntnisse der physikalischen Vorgänge nicht durchführbar ist, wird zum Versuch gegriffen. Rein physikalische überlegungen zeigen, da\ die parallel zur abzuschaltenden Induktivität liegende Kapazität die führende Rolle in bezug auf die Art des Energieausgleiches spielt. Je nach der Grö\e der Parallelkapazität verläuft dieser:
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1.
rein aperiodisch,
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2.
unter hochfrequenten Schwingungen, die meist in mittelfrequenten enden,
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3.
gemischt nichtschwingend-schwingend, häufig mit einzelnen Funkenentladungen beim übergang,
-
4.
rein oszillatorisch, und zwar mittel- oder niederfrequent.
Im zweiten und dritten Falle treten die höchsten überspannungen und Gefährdungen der Wicklungen auf. Dagegen bietet der vierte Fall die Möglichkeit völlig überspannungsfreien Abschaltens, sofern „Stromresonanz“ vorliegt. Den weitaus besten technischen Schutz gegen überspannungen bei Schaltvorgängen gewährt der Vorkontaktschalter, der eine Dämpfung bzw. völlige Unterdrückung der hochfrequenten Schwingungen gestattet.
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Hammerschmidt, P. Über Ausgleichsvorgänge beim Abschalten von Induktivitäten (insbesondere vermittelst ölschalter). Archiv f. Elektrotechnik 10, 431–455 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01666839
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01666839