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Ueber die densimetrische Bestimmung des Traubenzuckers im Harne

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Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Stellen wir noch einmal die Resultate der vorstehenden Untersuchungen zusammen, so hat sich ergeben:

  1. 1)

    Der Multiplicator der Roberts'schen Methode der Zuckerbestimmung ist keine Constante, sondern von dem specifischen Gewicht des entzuckert gedachten Urins, von dem Procentgehalt des Harns an Zucker selbst, und von der Temperatur abhängig.

  2. 2)

    Abgesehen davon ist er etwas verschieden, je nachdem man nach Gewichts-oder Volumprocenten rechnet, sowie je nachdem man die specifischen Gewichtsbestimmungen an hefefreien Flüssigkeiten oder an Hefesuspensionen ausführt.

  3. 3)

    Bezeichnet man mitp den Zuckergehalt, mitt die — als gleichbleibend vorausgesetzte — Temperatur des Harns bei den specifischen Gewichtsbestimmungen, mits′ das specifische Gewicht des entzuckert gedachten Urins, so gilt, wenn manp nach Volumprocenten rechnet, und die specifischen Gewichtsbestimmungen an Hefesuspensionen ausführt, für den Roberts'schen Factorf die Gleichung:

    $$X.f = 234 - \frac{3}{7}(p - 3) + \frac{3}{4}(t - 20) + 487(s' - 1,02)$$
  4. 4)

    Aus dieser Gleichung folgt, dass, wennp von 0 bis 10,t von 15° bis 25° unds′ von 1,01 bis 1,03 variirt,f von 222,3 bis 244 verläuft. Bei Anwendung des absoluten Gliedes der Gleichung wird sonach höchstens ein Fehler im Betrage von 5% des zu bestimmenden Procentgehaltes verursacht, und es erscheint die Anwendung des Werthes 234 für die meisten Fälle der Praxis daher ausreichend.

  5. 5)

    Es seiens 1 unds 2 die specifischen Gewichte der Hefesuspensionen vor und nach der Gährung,t 1 undt 2 die zus 1 unds 2 gehörigen Temperaturen,v 1 das Volumen des ursprünglichen Urins,v 2 sein Volumen nach Zusatz der Hefe. Zur genaueren Ermittelung vonp ist dann folgendermaassen zu verfahren:

  1. I.

    Berechnung eines vorläufigen Werthes vonp nach der Gleichungp = (s 1s 2+0,0002(t 1t 2)) × 234, wennt 2 zwischen 15° und 20° liegt, nach der Gleichungp = (s 1s 1+0,0003(t 1t 2)) × 234, wennt 2 zwischen 20° und 25° liegt.

  2. II.

    Berechnung von\(s' = s_2 + \frac{1}{6}(s_1 - s_2 )\).

  3. III.

    Berechnung des verbesserten Werthes vonf nach der Gleichung X unter Zugrundelegung des angenäherten Werthes vonp.

  4. IV.

    Verbesserter Werth vonp durch die Gleichung:

    $$p = \frac{{v_2 }}{{v_1 }}\left( {s_1 - s_2 + \left\{ {\begin{array}{*{20}c} {0,0002(t_1 - t_2 )} \\ {0,0003(t_1 - t_2 )} \\ \end{array} } \right.} \right)f.$$

    Anm.s′ braucht nur bis zur dritten Decimalstelle bekannt zu sein.

  1. 6)

    Die Roberts'sche Methode ia der von uns angegebenen Modification erlaubt Zuckerprocentgehalte von 0,1 % an mit Genauigkeit zu ermitteln.

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Lohnstein, T. Ueber die densimetrische Bestimmung des Traubenzuckers im Harne. Pflüger, Arch. 62, 82–110 (1895). https://doi.org/10.1007/BF01664075

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