Zusammenfassung
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1.
Wenn man an platinirte Platinelektroden ein Gemisch von Wasserstoff und Kohlendioxyd leitet, so verhalten sich die Elektroden wie reine Wasserstoffelektroden unter vermindertem Druck; das Kohlendioxyd ist neben Wasserstoff elektrochemisch indifferent.
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2.
Untersucht man die elektromotorische Kraft von Ketten vom Typus H2+CO2 ¦HCl¦ defibrinirtes Säugethierblut ¦H2+CO2 bei wechselnden Verhältnissen zwischen Wasserstoff und Kohlendioxyd und berechnet die Hydroxylionen — Concentration des Blutes für die verschiedenen CO2-Spannungen, so findet man bei 0 Atmosphären CO2-Druck den OH−-Gehalt ungefähr gleich 40·10−7, bei 0,6 Atmosphären gleich 0,2·10−7, bei physiologischen CO2-Drucken, also 0,028 bis 0,054 Atmosphären, gleich 2 bis 0,7·10−7 Gramm-Ion.
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3.
Der Hydroxylionen — Gehalt in defibrinirtem Blut von der CO2-Spannung des arteriellen Blutes ist bis doppelt so gross wie der Gehalt bei der Spannung des venösen Blutes.
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4.
Ungeronnenes Blut hat genau dieselbe Reaction wie defibrinirtes Blut.
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5.
Blut enthält etwas mehr OH-Ionen als Serum von der gleichen CO2-Spannung; die Differenz ist um so grösser, je grösser die CO2-Spannung ist. Das Zustandekommen der Differenz lässt sich durch Köppe's und Hamburger's Annahme eines Austausches von HCO −3 und Cl− zwischen Blutkörperchen und Serum deuten. Eine Bedeutung für die Oxydation im Sinne der Hamburgerschen Auffassung kommt dem Austausch nicht zu.
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Höber, R. Ueber die Hydroxylionen des Blutes. Pflüger, Arch. 99, 572–593 (1903). https://doi.org/10.1007/BF01663703
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01663703