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Über die Gerbstoffzellen im Fruchtfleisch verschiedener Diospyros-Arten (Dattelpflaume, Persimone, Kaki)

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Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Bei den Früchten der untersuchten Diospyros-Arten (D. lotos L., D. virginiana L., D. Kaki L. fil.) besteht das Fruchtfleisch der Hauptsache nach aus zweierlei Zellen: Gerbstoffidioblasten und vollständig gerbstoff freien Mesokarpzellen. Die Gerbstoffzellen enthalten bei der Fruchtreife neben einem Phloroglucotannid, das bei der Kalispaltung Gallussäure, Phloroglucin und Brenzkatechin liefert, einen Quellstoff von noch unbekannter Zusammensetzung (kohlehydrat?). Während der Nachreife der Früchte wird der Gerbstoff durch Einwirkung von Acetaldehyd allmählich in eine unlösliche Form übergeführt, wobei der Zellinhalt der Gerbstoffidioblasten schließlich zu einem festen Einschlußkörper (Inkluse) erstarrt. Der Quellstoff, der in den vorhergehenden Phasen der Nachreife befähigt ist, so große Mengen Wasser aufzunehmen, daß die Volumenvermehrung des Saftrauminhaltes zur Sprengung der Zellwand führt —der Inhalt tritt dabei meist blasenförmig aus — wird durch die Koagulation des Gerbstoffes ebenfalls unlöslich und verliert jedes Quellungsvermögen.

  2. 2.

    Die gewöhnlichen Mesokarpzellen enthalten, soweit bisher festgestellt wurde, den Quellstoff beim Zerfall des Fruchtfleisches ebenfalls. Ein Unlöslichwerden findet in diesen jedoch nicht statt. Vielmehr tritt nach und nach auch ohne Wasserzugabe bei allen gerbstofffreien Zellen schließlich ein Austritt des Vakuoleninhaltes unter Sprengung des Plasmaschlauches und der Zellwand ein.

  3. 3.

    Die Ähnlichkeit der Erscheinungen bei einigen gerbstoffreichen einheimischen Rosaceenfrüchten, insbesondere beim Speierling, läßt darauf schließen, daß auch diese Früchte den gleichen oder einen ähnlichen Quellstoff enthalten, der anscheinend erst während der Reife und Nachreife als Abbauprodukt eines Zellinhaltsstoffes entsteht.

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References

  1. Diese Zeitschrift 1925,49, 90–94.

  2. Die beiden ersten Arten werden bei uns hin und wieder in Gärten gezogen und fruchten auch nicht selten. Die Früchte der letztgenannten Art kommen aus dem Mittelmeergebiet in November in geringer Menge jetzt regelmäßig wieder zu uns und gelangen in Delikatessengeschäften u. dergl. zum Verkauf.

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    Google Scholar 

  4. Die Früchte von Diospyros Kali werden in Amerika anscheinend auch als „Persimons” bezeichnet.

  5. Diese Zeitschrift 1925,49, 94.

  6. Im gleichen Maße nimmt auch der adstringierende Geschmack der Früchte ab.

  7. Wird das Fruchtmus ohne Wasserzusatz sogleich mit 20-fach verdünnter Eisenchloridlösung versetzt, so tritt unter leichter Schrumpfung Koagulation des Inhaltes der Gerbstoffzellen ein. Dabei zeigt sich oft eine gekröse- oder hirnwindungenähnliche Struktur.

  8. Die Herstellung von Tuschepräparaten bietet allerdings erhebliche Schwierigkeiten, weil die im Zellsaft enthaltenen Elektrolyte sofort ein Ausflocken der Kohleteilchen bewirken. Es ist daher ein glücklicher Zufall, wenn eine zur Untersuchung geeignete Zelle gleichmäßig von Tusche derartig umgeben ist, daß der Vorgang deutlich beobachtet werden kann.

  9. Bei den schon geschrumpften Zellen ist im Innern eine faserige oder faltige Masse zu sehen.

  10. Die Prüfung von D. virginiana steht nach dieser Richtung noch aus.

  11. Diese Zeitschrift 1925,49, 94–105.

  12. Die hier bisher untersuchten Gerbstoffe (Inklusen) aus Rosaceenfrüchten (Pirus domesţica, Pirus torminalis, Mespilus germanica) lieferten bei vorsichtiger Kalischmelze Phloroglucin und Brenzkatechin. Die Inklusen von Diospyros lotos, D. Kaki, Cornus mas und Ceratonia siliqua außerdem noch Gallussäure. Die Gerbstoffe der zuletzt genannten Arten färben sich daher mit verdünntem Eisenchlorid blau, die übrigen grün.

  13. Diese Zeitschrift 1925,49, 90–94.

  14. Diese Zeitschrift 1919,37, 106.

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Griebel, C. Über die Gerbstoffzellen im Fruchtfleisch verschiedener Diospyros-Arten (Dattelpflaume, Persimone, Kaki). Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 53, 525–534 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01663596

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