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Gasaustausch in Wassersuspensionen des Tabaks

Orientalische Sorten

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Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung der Ergebnisse

Bei der Ausführung vorliegender Arbeit stellten wir uns zum Ziele, den Gasaustausch in Wassersuspensionen des Tabaks mittels Bestimmung der Menge des aufgenommenen Sauerstoffs und der ausgeschiedenen Kohlensäure zu untersuchen. Es wurde zu diesem Zwecke eine besondere Apparatur konstruiert und eine Methode zur manometrischen Bestimmung des Gasaustausches nach dem Typus der Mikrorespirationsmethode von Krog, Barcroft, Warburg u. a. ausgearbeitet. Die Präzision der Gasaustauschbestimmung wurde auf Grund der Bestimmung der durch Schwefelsäure abgeschiedenen Carbonat-Kohlensäure festgestellt. Der Bestimmungsfehler überstieg nicht 1,7%. Die bei unseren Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse können, wie folgt, zusammengefaßt werden:

  1. 1.

    Die Fähigkeit von Wassersuspensionen des orientalischen Tabaks, Sauerstoff zu absorbieren, nimmt mit dem Fortschreiten der Fermentation immer mehr ab. Gegen Ende der Fermentation beträgt die Sauerstoffabsorptionskapazität beim einstundenlangen Schütteln von 16 ccm der Tabaksuspension nicht mehr als 0,07 ccm je 1 g Tabak. Diese Größe kann als analytisches Merkmal des Fertigfermentierens dienen, da die Suspensionen der nicht fertig fermentierten Tabake beim erwähnten Verhältnis des Gewichts des Tabaks und des Volumens der Suspension eine große Sauerstoffabsorptionskapazität besitzen. Die Menge der beim Schütteln der Wassersuspensionen des Tabaks ausgeschiedenen Kohlensäure nimmt bei den verschiedenen Fermentationsstadien nicht regelmäßig ab, wie jene des aufgenommenen Sauerstoffes.

  2. 2.

    Die Untersuchung von Proben nicht fermentierter Tabake hat gezeigt, daß von der Gesamtmenge der vom Tabak beim Schütteln seiner Wassersuspension ausgeschiedenen Kohlensäure 25% mit den Oxydationsprozessen verbunden sind, 75% dagegen von der Sauersoffabsorption nicht abhängen. Beim untersuchten fermentierten Tabak ist die Kohlensäure, die beim Schütteln seiner Wassersuspension ausgeschieden wird, vollständig anaerobischen Ursprungs, was nach eingehender Prüfung an einer größeren Zahl von Tabaksorten ebenfalls als ein analytisches Merkmal der Fertigfermentierung der gelben Tabaksorten ausgenutzt werden kann.

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Literatur

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  5. Die beiden Schenkel des Manometers müssen genau dieselbe Lichtweite haben, sonst werden die Ablesungen des Standes der Manometerflüssigkeit falsche Werte liefern. Zwecks Prüfung ob die Lichtweite der Schenkel dieselbe ist, muß man den Gasdruck im Gefäßchen ändern, was man durch sein Erwärmen in der Hand erreicht, wobei der Hahn so eingestellt werden muß, daß Manometer und Raum des Gefäßchens miteinander verbunden sind, jedoch mit der äußeren Luft keine Verbindung besteht. Wenn hierbei das Niveau der Manometerflüssigkeiten, die anfangs auf dem Nullpunkt standen, von diesem auf einen gleichen Abstand sich entfernen, ist dies ein Beweis dafür, daß die Lichtweite in beiden Schenkeln der Manometerröhre gleich ist. Entgegesetztenfalls ist die Lichtweite der einzelnen Teile des Manometers nicht gleich, und es darf nicht verwendet werden.

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  9. Die Kontrolle ergab bei allen Versuchen 0,0.

  10. Siehe bei Landolt-Börnstein: Physikalisch-chemische Tabellen (1912), S. 599 und 604.

  11. Zwecks gleichmäßigen Rotierens der Achse wird ein Gummiring unter die kugelförmige Erweiterung ihres oberen Endes, mit dem sie im Apparat beweglich befestigt ist, gelegt.

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  17. Die in der Tabelle angegebenen Größen sind Mittelwerte aus zwei Parallelbestimmungen. Dies gilt auch für alle anderen Tabellen, die wir anführen.

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  20. In dieser Stelle war der Tabak trockener und daher blieb der Fermentationsprozeß hier etwas zurück.

  21. Unter der Kapazität des Tabaks zur Sauerstoffabsorption, bei der Fermentation und beim Schütteln der Wassersuspension des Tabaks, wird die Menge Sauerstoff verstanden, welche von einer Gewichtseinheit Tabak in der Zeiteinheit absorbiert wird.

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Smirnow, A.I. Gasaustausch in Wassersuspensionen des Tabaks. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 72, 172–188 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01663558

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