Zusammenfassung
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1.
Um die umständliche amtliche Bestimmungsmethode von Natrium in Wein entbehrlich zu machen, wurden die Bedingungen näher untersucht, unter denen ein Nachweis und eine Bestimmung von Natrium als krystallinisches Natrium-Uranyl-Magnesiumacetat möglich ist. Die Verbindung entsteht beim Zusammenbringen einer gesättigten Uranyl-Magnesiumacetatlösung mit Natriumverbindungen in Substanz und in wässerigen Lösungen als ein grünlichgelbes, feines Krystallpulver von charakteristischer, rhombischer Form.
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2.
Auf S. 509–512 wird eine Arbeitsvorschrift angegeben zum Nachweis von Natrium in Wein und zu seiner gravimetrischen Bestimmung als Natrium-Uranyl-Magnesiumacetat. Das Verfahren ist einfach, hochempfindlich, genau und spezifisch.
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3.
Die Bestimmungsmethode wurde mit gutem Ergebnis nachgeprüft an wässerigen Lösungen und an Weinen mit künstlichem Natrium-Zusatz.
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4.
Statistische Untersuchungen an 1934 er und 1935 er Pfalzweinen führten zu dem Ergebnis, daß Natrium ein regelmäßiger Bestandteil von Wein ist, leicht und genau gewichtsanalytisch bestimmt werden kann und nur in sehr kleinen Mengen vorkommt. Sein Gehalt bewegt sich bei Pfalzwein zwischen 1 und 20 mg/Ltr. und steht in keinem gesetzmäßigen Verhältnis zu anderen Kationen. Die Angaben des bisherigen Schrifttums sind hinsichtlich des natürlichen Höchstgehaltes viel zu hoch und für Pfalzweine untragbar.
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5.
Ein Zusatz von Natrium zu Pfalzwein ist dann erwiesen, wenn die natürliche Höchstgrenze deutlich überschritten ist. Dies ist bei mehr als 30 mg/Ltr. der Fall. Vergleichsweine ermöglichen im Einzelfall einen noch strengeren Maßstab.
Literatur
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Zubereitung siehe S. 504.
Prüfung auf Natrium siehe S. 507.
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Reichard, O. Nachweis und Bestimmung von Natrium in Wein und sein Gehalt bei Pfälzer Weinen. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 71, 501–515 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01663203
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