Zusammenfassung
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1.
Um die umständliche amtliche Bestimmungsmethode von Chlor in Wein entbehrlich zu machen, wurden Versuche zur völligen Entfärbung von tieffarbigen Weinen durchgeführt, ohne daß Verluste an Chlor durch Adsorption oder Oxydation auftreten.
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2.
Auf Seite 482 wird eine Arbeitsvorschrift zur Entfärbung von tieffarbigen Weinen mittels Barytlauge und Kaliumpermanganat und zur direkten Chlortitration nach Volhard angegeben. Das Verfahren ist einfach und genau.
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3.
Untersuchungen an Pfalzweinen verschiedener Jahrgänge und Farbe führten zu dem Ergebnis, daß Chlorgehalte von 10–90 mg Cl/l festgestellt wurden. Bei Verschnitt von Pfalz-Rotweinen mit ausländischen Rotweinen, die höhere Chlorgehalte aufweisen, ist dieser für die Beurteilung zu berücksichtigen.
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4.
Vergleichende Bestimmungen von Natrium und Chlor im Wein führten zu dem Ergebnis, daß diese nicht in äquivalenten Mengen im Wein enthalten sind. Die Angabe des Chlorgehaltes im Wein als Natriumchlorid ist deshalb als nicht berechtigt abzulehnen.
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Grohmann, H. Direkte Bestimmung von Chlor im Wein und sein Gehalt bei Pfälzer und ausländischen Weinen. Zeitschr. f. Untersuchung der Lebensmittel 77, 482–488 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01662928
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01662928